Das Bild zeigt eine Gruppe von Studierenden auf dem Heimweg.
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UK-Wahl
Regierungswechsel in Großbritannien lässt Universitäten hoffen

Nach 14 Jahren ist die Labour-Partei wieder an der Macht. Im Wahlkampf stellte sie dem Hochschulsektor Unterstützung in Aussicht.

09.07.2024

Nachdem die Labour-Partei mit Parteichef Keir Starmer die Unterhauswahl am letzten Donnerstag mit großem Vorsprung gewonnen hat, dürfen die Universitäten auf ein Umdenken in der Bildungspolitik hoffen. Im Wahlkampf habe die Labour-Partei die Tory-Regierung für die Krise in der Hochschulbildung verantwortlich gemacht, so "Zeit Wissen3". In ihrem Programm "Change. Labour Party Manifesto 2024" habe sich die Partei dafür ausgesprochen, den Hochschulsektor wieder zu stärken.

Konkrete Details zu Finanzierungsfragen enthalte das "Manifesto" jedoch kaum, berichtete "Times Higher Education". Es spreche sich jedoch unter anderem für eine Abschaffung der kurzfristigen Finanzierungszyklen für Forschung und Entwicklung zugunsten von 10-Jahres-Budgets aus.

Stimmen aus dem britischen Wissenschaftsbetrieb

Dr. Tim Bradshaw, CEO der Russell Group, ein Zusammenschluss von 24 britischen Universitäten, betonte gegenüber "Forschung & Lehre", dass man zur Zusammenarbeit mit der neuen Regierung bereit sei: "Wir haben von der neuen Regierung bereits positive Äußerungen über die wichtige Rolle der Universitäten für das weltweite Ansehen des Vereinigten Königreichs und die Förderung des Wirtschaftswachstums gehört. Dies ist ein gutes Zeichen, und wir hoffen, dass darauf eine ehrgeizige Strategie für eine solide, langfristige Finanzierung von Bildung und Forschung folgen wird, die den Universitäten hilft zu gedeihen."

Der Direktor von Universities UK International (UUKI), Jamie Arrowsmith, wies auf die vielfältigen Probleme an den britischen Universitäten hin, die nun auf eine Lösung drängten. "Das Labour-Manifest hat eine ehrgeizige außenpolitische Agenda aufgestellt: Britain Reconnected. Die Universitäten können und sollten eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung dieser Ziele spielen. (…) Aber um einen angemessenen Beitrag zu leisten, brauchen wir ein stabiles politisches und finanzielles Umfeld, und wir müssen Wege finden, um den finanziellen Druck auf die Universitäten zu mindern", sagte er auf Anfrage. 

Die neue Regierung sei damit vor eine gewaltige Herausforderung gestellt. "Aber eine unmittelbare und kostenlose Maßnahme für die neue Regierung wäre eine positive Aussage gegenüber internationalen Studierenden – dass sie willkommen sind und dass die vor den Wahlen gemachten Ankündigungen bezüglich der Graduate Route weiterhin gelten."

Graduate Route

Die Graduate Route bietet internationalen Studierenden, die ein Bachelor- oder Masterstudium an einer britischen Universität abgeschlossen haben, die Möglichkeit, nach ihrem Abschluss zwei Jahre im Vereinigten Königreich zu arbeiten. Nach einer Promotion können internationale Studierende für drei Jahre bleiben. Wurde eine qualifizierte Beschäftigung gefunden, ist ein Aufenthalt über die Zwei- beziehungsweise Dreijahresfrist hinaus möglich.

hes