Audimax-Gebäude der Ruhr-Universität Bochum
RUB, Marquard

IT-Sicherheit
Ruhr-Uni fährt IT nach Cyberangriff wieder hoch

Die Universität Bochum hat mit dem Wiederaufbau der IT-Infrastruktur begonnen. Der Rektor spricht von einem misslungenen Cyberangriff auf seine Uni.

19.05.2020

Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) baut nach dem Cyberangriff vor zwei Wochen ihre IT-Infrastruktur schrittweise aus dem Backup wieder auf. Als Erstes sollen nach Angaben der Uni die wichtigsten Funktionen für die Studierendenverwaltung sowie für die Personal- und Finanzverwaltung wieder in Betrieb genommen werden. Diese Schritte liefen seit Montag. Aus Sicherheitsgründen sei es notwendig, dass jeder Account schnellstmöglich ein neues Passwort bekomme.

Die vollständige Wiederherstellung werde noch einige Wochen dauern, sagte der Rektor Professor Axel Schölmerich in einem offenen Brief an alle Hochschulangehörigen. In den letzten Jahren seien viele Institutionen Opfer von Angriffen mit Verschlüsselungssoftware geworden. Dahinter steckten hochprofessionelle kriminelle Organisationen, denen es in der Regel um Lösegelderpressungen für den Schlüssel gehe. "So ein Angriff hat nun auch uns getroffen", so Schölmerich.

Niemand habe einen hundertprozentigen Schutz dagegen, die IT-Verantwortlichen der RUB hätten die Uni jedoch "erfolgreich verteidigt". Durch gute Backup- und Frühwarnsysteme und schnelles Handeln seien nur einige Server verschlüsselt worden. "Und wir konnten unsere Daten retten." Der Uni-Rektor nannte es einen misslungenen Angriff, die Täter verdienten "nicht einen Cent". Um anderen Universitäten zu helfen, sich besser schützen zu können, wolle die RUB nach Abschluss der Untersuchungen die Erkenntnisse bekannt geben.

Für die digitale Lehre, die durch den Angriff nur durch eingeschränkten Mailverkehr getroffen wurde, würden die Kapazitäten kontinuierlich ausgebaut. Teils sei es zu Überlastungen gekommen. "Selten sind uns unsere technischen, physischen und psychischen Grenzen so deutlich vor Augen geführt worden wie in dieser Krise in der Krise", sagt Prorektorin Professorin Kornelia Freitag mit Blick auf das digitale Sommersemester in der Corona-Pandemie.

ckr