

Hochschulbau
Sanierungskosten im dreistelligen Milliardenbereich
6,1 Milliarden Euro benötigt Hamburg laut eines aktuellen Hochschulbauplans bis Ende der 2030er Jahre für Instandsetzung und Neubau. Diese Zahl gaben Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) jüngst bekannt – wohl nicht zufällig im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahl. Noch erschreckender ist die Hochrechnung für das gesamte Bundesgebiet: Laut Hamburger Berechnung sind es über 140 Milliarden Euro. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Walter Rosenthal, hatte den Sanierungsbedarf im Sommer 2023 auf 74 Milliarden Euro geschätzt.
Der Hamburger Hochschulbaudienstleister habe eine Bestandsaufnahme erstellt und dabei "erstmals den kompletten Bau- und Sanierungsbedarf aller Hamburger Hochschulen ehrlich analysiert", so Dressel. Zur Berechnungsgrundlage für die Hochrechnung erklärte die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke auf Anfrage von "Forschung & Lehre": "Die ermittelten Sanierungs- und Instandsetzungsbedarfe sowie die ermittelten Kosten der Bestandsuntersuchung der Hochschulen der FHH (Freie und Hansestadt Hamburg) dienten dann als Grundlage für die Hochrechnung der bundesweiten Bedarfe." Berücksichtigt worden seien dabei die Kosten für Instandsetzungen (circa 20 Prozent), energetische Einzelmaßnahmen (circa 5 Prozent), Sanierungen auf den Stand der Technik ohne Nutzungsänderung (circa 25 Prozent) sowie Ersatzbauten (circa 50 Prozent).
Auch die Wissenschaftsministerkonferenz sprach in ihrem Ende Januar veröffentlichten 12-Punkte-Positionspapier unter Verweis auf die Kostenabschätzung aus Hamburg von einem "Investitionsvolumen in dreistelliger Milliardenhöhe". Weiter heißt es im Papier, das sich an die zukünftige Bundesregierung wendet: "Es braucht daher im Sinne einer konzertierten Aktion ein kraftvolles gemeinsames Bund-Länder-Programm zum Erhalt der Gebäudesubstanz, für Ersatzneubauten und die Fortentwicklung von Forschungsbauten, welches die negativen Auswirkungen des erheblichen Sanierungsstaus löst."
hes