Schilder auf dem Campus der Jacobs University
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Bremen
SAP übernimmt Jacobs-Universität

Großinvestoren übernehmen die angeschlagene Jacobs University in Bremen. Sie wollen die Privat-Uni zum Zentrum für Künstliche Intelligenz umwandeln.

17.11.2020

Die angeschlagene private Jacobs University Bremen (JUB) soll vom Software-Konzern SAP mit Partnern übernommen und in ein Zentrum für Künstliche Intelligenz (KI) umgewandelt werden. Das teilten Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling (beide SPD) am Dienstag mit.

Eine Absichtserklärung mit einem deutsch-chinesischen Konsortium um SAP solle noch in dieser Woche unterschrieben werden. Ziel sei, "dass auf dem Gelände der JUB ein international anerkannter Campus für fortgeschrittene Studien im Bereich der Künstlichen Intelligenz geschaffen wird", sagte Schilling.

Die Jacobs University im Norden Bremens hatte seit Beginn des Studienbetriebs 2001 immer wieder finanzielle Probleme und brauchte Hilfen des Landes. "Es bestehen gute Aussichten, dass auch der Standort Bremen-Nord ein anerkannter Forschungs-, Innovations- und Wissenschaftsstandort bleibt", sagte Bovenschulte zum neuen Konzept.

Die derzeit etwa 1.500 Studentinnen und Studenten sollen ihre Bachelor- und Masterstudiengänge beenden können. Parallel soll der Unibetrieb auf Forschung und Ausbildung zu KI umgestellt werden.

Hauptgeldgeber der Uni war bislang die Schweizer Jacobs Foundation, die mit der Bremer Kaffeeröster-Dynastie Jacobs verbunden ist. Den Plänen zufolge soll das Bundesland Bremen die Anteile der Stiftung mit Jahresbeginn für sechs Monate übernehmen und dann den Investoren übergeben. Das Uni-Gelände bleibt beim Land und wird in Erbpacht verpachtet.

Die Linkspartei in Bremen hatte die Hilfen für die Privat-Uni immer kritisiert. Seit 2019 regiert die Partei im kleinsten Bundesland mit. An der neuen Lösung sei gut, dass Bremen kein Geld mehr zuschießen müsse, sagte der Finanzpolitiker Klaus-Rainer Rupp am Dienstag. Der Großinvestor SAP könne der Hochschule Sicherheit geben.

dpa