Werbeplakat zur Volksinitiative der Schweiz
picture alliance/KEYSTONE / LAURENT GILLIERON

internationaler Wettbewerb
Schweizer Unis warnen vor umstrittener Volksinitiative

Wissenschaftsvertreter der Schweiz warnen vor Schaden durch eine Volksinitiative. Sie würde die Teilhabe der Schweiz an der EU-Forschung gefährden.

27.08.2020

Die Schweizer Hochschulen und Forschungsorganisationen haben sich in einer gemeinsamen Stellungnahme gegen das Ende der Personenfreizügigkeit und für die europäische Forschungszusammenarbeit ausgesprochen. Sie lehnen eine entsprechende Volksinitiative "Für eine maßvolle Zuwanderung" ab. Die sogenannte Begrenzungsinitiative, über die die Schweizer am 27. September abstimmen, gefährde die internationale Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit der Schweizer Wissenschaft. Sie hätte neben der Personenfreizügigkeit auch das Ende des Forschungsabkommens mit der EU zur Folge, teilte der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am Donnerstag mit.

Zu den Autoren der Stellungnahme zählen neben dem SNF auch der ETH-Rat, der Verbund "swissuniversities", die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung "Innosuisse" und die Akademien der Wissenschaften Schweiz. Sie seien als Akteure aus Bildung, Forschung und Innovation (BFI) auf den freien Personenverkehr und die enge internationale Zusammenarbeit angewiesen, um Spitzenleistungen zu erbringen, schreiben die Institutionen. Im internationalen Wettbewerb bräuchten sie die besten Forschenden aus In- und Ausland. Bei Durchsetzung der Volksinitiative würde der Schweiz der Zugang zu klugen Köpfen aus der EU, die die wichtigsten Partner der Schweizer Wissenschaft seien, enorm erschwert.

Die Wissenschaftsvertreter warnen eindrücklich vor einer Wiederholung des großen Schadens, den die "Masseneinwanderungsinitiative" 2014 angerichtet habe und der noch immer spürbar sei. Durch diese Initiative war die Schweiz zuerst ganz und dann teilweise aus EU-Forschungsprogrammen und damit von deren Projekten und Fördermitteln ausgeschlossen worden.

ckr