Medizin
Streik an Unikliniken – Landesminister bitten zum Gespräch

Seit Monaten kämpfen Pflegekräfte der Unikliniken Düsseldorf und Essen für mehr Stellen, Gehalt und einen Tarifvertrag. Ist nun eine Lösung in Sicht?

16.08.2018

Im festgefahrenen Streit um eine Entlastung der Pflegerinnen und Pfleger an den Unikliniken Essen und Düsseldorf startet die Landesregierung einen Vermittlungsversuch. Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hätten die Gewerkschaft Verdi und die Klinik-Leitung zu einem Gespräch eingeladen, teilten die Ministerien am Donnerstag mit. Ein Termin wurde nicht genannt. Der Konflikt an beiden Kliniken dauert seit rund zwei Monaten. Pfleger streiken, die Kliniken müssen Patienten abweisen, Tausende Operationen mussten verschoben werden.

Die Uniklinik Düsseldorf steht laut "Rheinischer Post" seit vielen Jahren unter Kostendruck. Bis Ende 2018 rechne das Krankenhaus mit einem Defizit von rund 12,2 Millionen Euro, fast fünf Millionen mehr als 2017. Dieses Minus dürfte sich durch den langen Streik noch erhöhen. Derzeit kann die Kliniklaut Zeitungsbericht nur 700 Patienten stationär versorgen, sonst sind es 1.100. Mehr als 2.000 Operationen sind bereits verschoben worden, laut Direktoren der Klinik ist die Patientenversorgung in Gefahr.

Ende voriger Woche hatten 46 Düsseldorfer Klinikdirektoren Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) um Hilfe gebeten. Durch den seit Wochen dauernden Streik gebe es Einschränkungen in der Notaufnahme, die Lage verschärfe sich weiter.

Zuletzt waren informelle Gespräche am Dienstag gescheitert, die Verhandlungspartner machten sich gegenseitig dafür verantwortlich. Verdi fordert einen Tarifvertrag. Die Kliniken sagen, dass sie diesen rechtlich nicht abschließen dürften.

dpa/gri