Symbolbild: Globus und Geldmünzen und menschliche Silhouetten
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Wissenschaftsbericht
Unesco fordert höhere Forschungs-Ausgaben

Die Unesco will die Forschung weltweit stärken. Um die globalen Herausforderungen zu meistern, müsse mehr investiert werden.

11.06.2021

Die Unesco hat in ihrem neuen Wissenschaftsbericht eine deutliche Erhöhung der Investitionen in die Wissenschaft weltweit gefordert. Zwar seien die Ausgaben für Wissenschaft von 2014 bis 2018 global um 19 Prozent und die Anzahl an Forschenden um rund 13 Prozent gestiegen, dahinter verberge sich aber ein globales Ungleichgewicht, teilte die Unesco mit.

Demnach gingen nahezu zwei Drittel (63 Prozent) des Anstiegs allein auf die USA und China zurück. Nach Erkenntnissen der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (Unesco) liegen vier von fünf Ländern weltweit bei den Investitionen weit zurück: Sie gäben weniger als ein Prozent ihres Bruttoinlandseinkommens für Wissenschaft aus.

Auch bei den Forschungsinhalten gebe es ein zunehmendes Ungleichgewicht. So würde zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit deutlich weniger geforscht als zu Künstlicher Intelligenz (KI) und zu Robotik, gemessen an der Anzahl der dazu erschienenen Publikationen. "Die heutigen Herausforderungen wie der Klimawandel, der Verlust der biologischen Vielfalt, der Rückgang der Gesundheit der Ozeane und Pandemien sind alle global", zitiert der Bericht Audrey Azoulay, Generaldirektorin der Unesco.

Deshalb müssten für diese Themen Forschende aus der ganzen Welt mobilisiert werden. Zudem müsse die Wissenschaft offener werden. Nach wie vor sei nur jede vierte Publikation über Open Access frei über das Internet zugänglich. Selbst für die Mehrheit der Forschenden seien 70 Prozent der Publikationen weitgehend unzugänglich.

Der Bericht "The Race against Time for Smarter Development" kritisiert auch, dass gegenwärtig nur ein Drittel der Forschenden weltweit Frauen sind. In vielen Fächern sei die Parität noch weit entfernt. Die Wissenschaft müsse die gesamte Menschheit vereinen, um die Herausforderungen von heute und morgen zu meistern und dürfe bestehende Ungleichheiten nicht reproduzieren.

Der Bericht erscheint alle fünf Jahre. Die aktuelle Ausgabe wird am Freitagnachmittag vorgestellt.

ckr