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Hochschulautonomie
Ungarn privatisiert seine Universitäten

Die ungarische Regierung gestaltet die Hochschulen im Land um. Nun hat das Parlament elf Universitäten in Stiftungen überführt.

04.05.2021

Das ungarische Parlament hat am vergangenen Dienstag beschlossen, die Kontrolle über elf staatliche Universitäten an quasi-öffentliche, regierungsnahe Stiftungen zu übertragen, zusammen mit zugehörigem Staatsvermögen in Milliardenhöhe. Wie die "New York Times" berichtete werden die Stiftungen von engen Verbündeten des Premierministers Viktor Orbán geführt. Diese hätten nun langfristig Einfluss auf die Hochschulen, deren akademische Unabhängigkeit nun gefährdet sei.

Das Parlament wolle die Universitäten nach eigenen Angaben über die Stiftungen "effizienter verwalten". Für künftige Änderungen der Stiftungsregeln ist dem Bericht zufolge jedoch eine Zweidrittelmehrheit im Parlament erforderlich, wodurch Änderungen an der Verwaltung der Hochschulen nur noch mit großer politischer Unterstützung möglich seien.

Die Entscheidung reiht sich in die fortschreitende Umgestaltung der Hochschullandschaft in Ungarn ein. Zuvor wurden bereits zwölf staatliche Universitäten in Vermögensverwaltungsstiftungen überführt. Kritiker sehen darin eine Privatisierung der öffentlichen Bildung und öffentlicher Gelder.

ckr