Das Bild zeigt propalästinensische Demonstrierende vor dem Eingang zum Otto-Suhr-Institut, die von der Polizei beobachtet werden.
picture alliance/dpa | Annette Riedl

FU Berlin
Uni bietet Protestierenden Diskussionsraum

Erneut ist es an der Freien Universität Berlin zu propalästinensischen Demonstrationen gekommen. Bisher verliefen sie friedlich.

29.11.2024

Am gestrigen Donnerstag versammelten sich propalästinensische Demonstrierende vor dem Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin (FU). Die circa 30 Personen hätten eine Vollversammlung gefordert, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Unter der Bedingung, dass die Proteste friedlich bleiben würden, habe die Uni ihnen vorübergehend einen Diskussionsraum im Gebäude zur Verfügung gestellt, der 60 Menschen Platz biete. Die Berliner FDP habe diese Entscheidung der Hochschulleitung laut "Tagesschau"-Bericht scharf kritisiert.

Die Gespräche mit den Demonstrierenden hätten unter Ausschluss von Polizei und Presse stattgefunden. Zu antisemitischen Vorfällen sei es nicht gekommen, sagte die FU nach dpa-Informationen. Lehrveranstaltungen seien verlegt und Gebäude zum Schutz geschlossen worden. Nach Angaben der Polizei hätten zwischenzeitlich 60 bis 70 Personen am Protest teilgenommen.

Zuletzt liefen propalästinensische Proteste gewaltsam ab

Erst Mitte Oktober hatte es einen gewalttätigen Angriff auf die FU gegeben. Vermummte Personen hatten versucht, das Präsidium der Universität zu besetzen und dabei Mitarbeitende mit Äxten, Sägen, Brecheisen und Knüppeln bedroht. Es sei versucht worden, Hochschulangehörige aus ihren Büros zu zerren. Der Fall hatte für Entsetzen gesorgt. Bei den Tatverdächtigen habe es sich laut eines Uni-Sprechers nicht um Studierende der FU gehandelt.

Bereits vor einem knappen Jahr sowie im Mai dieses Jahres hatte es Protestaktionen an der FU gegeben. In beiden Fällen räumte die Polizei besetzte Flächen auf dem Hochschulgelände. Eine Besetzung sei nicht akzeptabel, kommentiert FU-Präsident Günter Ziegler damals das Vorgehen der Hochschulleitung. "Wir stehen für einen wissenschaftlichen Dialog zur Verfügung – aber nicht auf diese Weise."

hes