Gebäude der Universitätsbibliothek der Ruhr-Universität Bochum
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IT-Sicherheit
Uni Bochum nach Cyberangriff teils außer Betrieb

Die Ruhr-Universität Bochum ist von einem Computerangriff betroffen. Viele Dienste sind daher aktuell außer Betrieb.

07.05.2020

Nach einem "Angriff von außen" auf die zentrale IT-Infrastruktur der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist diese seit Donnerstagmorgen zum größten Teil außer Betrieb, wie die Universität mitteilte. Der Angriff mit einer Verschlüsselungssoftware erfolgte demnach in der Nacht zum Donnerstag. Betroffen ist vor allem die Verwaltung. Nach den Angreifern und den Schäden werde derzeit gemeinsam mit einer externen IT-Firma gesucht. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne über die bisherigen Erkenntnisse nicht berichtet werden.

Als Sofortmaßnahme seien alle zentralen Server und Backup-Systeme, die betroffen sein könnten, heruntergefahren worden und würden nun genauer untersucht. Die Gesamtsituation sei zunächst unklar gewesen, der IT-Service der Hochschule hatte daher empfohlen, auch in den Fakultäten mindestens alle vernetzten Windows-basierten Server-Systeme herunterzufahren.

In der Verwaltung seien keinerlei PC-Anwendungen möglich. In anderen Bereichen sind  Hochschulangehörige aufgefordert, noch laufende Windows-basierte Anwendungen nur zu nutzen, wenn unbedingt notwendig. Auch betonte die Hochschule, dass alle Office-Dokumente als PDF zu versenden seien. Mails könnten über den Dienst RUB-Mails empfangen und verschickt werden. Beschäftigte hätten durch den Angriff jedoch keinen Zugriff auf das Mailprogramm Outlook und den VPN-Tunnel, der notwendig sei, um vom Homeoffice aus auf Ordner zuzugreifen. Auch das interne Serviceportal könne nicht angewählt werden.

Die Dienste Moodle, RUBCast, ZOOM und Matrix (Riot) für die digitale Lehre an der RUB seien von dem Angriff nicht betroffen. Die Universität hält es laut Mitteilung für unwahrscheinlich, dass von diesen Diensten eine Gefahr ausgehe, da diese Systeme über einen nicht von der Attacke betroffenen RUB-Server oder auf externen Servern liefen. Sie könnten also weiterhin genutzt werden.

Auch die Website der RUB ist weiterhin online. Für den Fall, dass diese ausfällt, hat die Universität eine Notfallseite eingerichtet und informiert über Soziale Medien.

zuletzt aktualisiert: 9.5.20, 8:29 Uhr; zuerst veröffentlicht 7.5.20, 15:30 Uhr

ckr/kas