Biomedizinischen Forschungszentrums Seltersberg der Universität Gießen
dpa

Hackerangriff
Uni Gießen teils wieder online

Die Universität Gießen ist nach einem Hackerangriff teils wieder am Netz. Die Hochschule verkündet: "Alle Daten sind da".

07.01.2020

Nach einem Hacker-Angriff im Dezember ist die Universität Gießen am Montag wieder online gegangen – teilweise jedenfalls. Die Lehrplattform Stud.IP ist wieder in Betrieb. Damit gebe es laut Hochschule für Lehrende und Studierende wieder Zugriff auf digitale Lehr- und Lernmaterialien. Auch die Webseite der Universität ist wieder online.

Daten seien durch den Angriff nicht verloren gegangen, wie Universitätspräsident Professor Joybrato Mukherjee gegenüber der "Faz" betonte. Es werde jedoch Monate dauern, alle Systeme wieder in Betrieb zu nehmen. Dazu gehörten insbesondere die 870 Fileserver, auf denen auch Forschungsdaten lagerten. Darüber hinaus werde die Hochschule den Angriff genauer aufarbeiten und zum Beispiel den Zugriff auf Daten neu regeln. Künftige Angriffe sollen dadurch möglichst verhindert werden. "Wir werden stärker auf das Einhalten von Sicherheitsstandards achten – bis hin zu den Endgeräten", sagte Mukherjee.

Uni Gießen: Neue Passwörter für Beschäftigte und Studierende

Studierende und Uni-Mitarbeiter, die sich vor der Weihnachtspause persönlich ihr neues Passwort abgeholt hatten, könnten sich seit Montag wieder in Stud.IP einloggen. Lediglich die Veranstaltungsaufzeichnungen würden erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen, hieß es. Vor Weihnachten konnte die Universitätsverwaltung den Angaben zufolge bereits rund 60 Prozent der neuen Passwörter für alle Beschäftigten und Studierenden ausgeben. Eine weitere Ausgaberunde sei ab dem Vorlesungsbeginn am 13. Januar vorgesehen.

Ab Vorlesungsbeginn sollen laut "Faz"-Bericht auch die digitalen Systeme der Bibliothek und die elektronische Prüfungsverwaltung wieder freigeschaltet werden. Auch soll es dann an der Hochschule wieder Zugriff aufs Internet geben; bislang ist das nicht der Fall.

Die Universität Gießen war mit der Schadsoftware "Ryuk" angegriffen worden. Die Absicht der Attacke ist unbekannt. Lösegeld oder andere Forderungen seien bislang nicht gestellt worden.

zuerst veröffentlicht: 6.1.20, 8 Uhr; aktualisiert: 7.1.20, 9.30 Uhr

kas/dpa