Die Vorlesungen von Bernd Lucke haben für viel Aufsehen gesorgt. Nun setzt die Uni Hamburg auf eine parallele Lehrveranstaltung mit gleichem Inhalt.

Die Universität Hamburg hat angekündigt, beginnend ab nächster Woche eine zusätzliche Vorlesung "Makroökonomik II" anzubieten. Die Lehrveranstaltung soll parallel zur Vorlesung von Professor Bernd Lucke mit demselben Inhalt durch die Wirtschaftsdozentin Dr. Gunda-Alexandra Detmers durchgeführt werden. "Diese Entscheidung wird den zahlreichen verängstigten Studierenden ein Lernen unter unbehelligten Umständen ermöglichen", teilte die Universität am Dienstag mit.

Die erste Vorlesungen nach seiner Rückkehr aus der Politik konnte der AfD-Mitbegründer und Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke aufgrund von Protestaktionen im Hörsaal nicht durchführen. Die zweite fand unter Einlasskontrollen durch eine Sicherheitsstatt, musste aber wegen Störern abgebrochen werden. Die dritte Vorlesung fand am Mittwoch unter großem Polizeiaufgebot ohne weitere Zwischenfälle statt. "Im Bemühen um eine weitere Deeskalation", hat die Universität nun die parallele Vorlesung angekündigt.

Als Alternative zu einer Präsenzveranstaltung hatte die Hochschulleitung zuvor vorgeschlagen, Luckes Vorlesung ausschließlich digital anzubieten. Lucke lehnte dies ab. Die Hamburger Wissenschatssenatorin Katharina Fegebank hatte die Universität daraufhin angewiesen, die Präsenzveranstaltung am Mittwoch mit Unterstützung der staatlichen Sicherheitskräfte zu gewährleisten.

Sowohl Studierende als auch Mitarbeiter der Hochschule hätten die Universität gebeten, "ihre Arbeit frei von Angst verrichten zu können", so die Mitteilung der Hochschule. Neben der zweiten Vorlesungsreihe biete die Psychotherapeutische Hochschulambulanz der Universität dafür ab sofort Therapien zur Bewältigung von Posttraumatischen Belastungsstörungen an.

"Makroökonomik II" ist eine Pflichtveranstaltung für das Studienfach Volkswirtschaft. Rund 300 Studierende sind laut "NDR" unter Berufung auf die Hochschule für die Vorlesung angemeldet.

ckr