Professor Oliver Günther
Universität Potsdam/Karla Fritze

Potsdam
Uni-Präsident begründet Einladung der AfD

Die Hochschulleitung der Universität Potsdam hat die AfD zum Neujahrsempfang eingeladen. Studierende protestierten gegen die Entscheidung.

21.01.2019

Der Präsident der Universität Potsdam, Professor Oliver Günther, hat die Einladung der AfD zum Neujahrsempfang der Hochschule bekräftigt. Es gehe um die Freiheit von Andersdenkenden. "Den anderen zuzuhören, auch wenn es wehtut, auch das ist Diversität", sagte Günther laut der Zeitung "Potsdamer Neueste Nachrichten".

Studierende sahen dies anders und protestierten mit Plakaten wie "Nazis raus" oder "Gegen Faschismus" gegen die Entscheidung der Hochschulleitung. Der Asta der Universität unterstützte den Protest. "Rechtspopulistische Standpunkte werden normalisiert – Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Islamfeindlichkeit werden immer salonfähiger", sagte der Studierendenausschuss laut Zeitungsbericht.

Günther sagte laut "Märkischer Allgemeinen", dass er es "außerordentlich" begrüße, wenn die Studierenden von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machten. Ihm sei jedoch wichtig, im Dialog zu bleiben. Bleibe man unter Ähnlichdenkenden gefährde man den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Als Beispiel nannte er den Wahlausgang in den USA, der für viele überraschend kam. Die Positionen einiger gesellschaftlicher Gruppierungen waren nicht gehört und ihre Größe unterschätzt worden.

Nach dem Neujahrsempfang kam es zu einem Übergriff auf den Mitarbeiter eines AfD-Abgeordneten. Beim Verlassen des Gebäudes attackierten ihn zwei Vermummte. Er musste nicht behandelt werden. Gegen die beiden Angreifer wird wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.

kas