drei wehende Europaflaggen vor dem Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel
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Europa
Uni-Verbünde fordern mehr Geld für Wissenschaft

Vertreter hunderter Hochschulen in Europa protestieren gegen die geplante Kürzung des EU-Budgets. Noch ist der Haushalt nicht verabschiedet.

16.07.2020

Die Universitäten in Europa fordern über die Initiative #EUInvestinKnowledge mehr Geld für die Wissenschaft. In einer gemeinsamen Erklärung haben sich 15 Wissenschaftsorganisationen und Hochschulverbünde gegen die geplante Kürzung der EU-Forschungsmittel positioniert, darunter auch die European University Association (EUA) und der Verbund forschungsstarker Universitäten LERU. Zusammen vertreten die Initiatoren über 800 Hochschulen aus ganz Europa.

Forschung, Innovation und Bildung seien Kernelemente, um die EU nachhaltig und widerstandsfähig zu gestalten, heißt es in dem Schreiben. In diese Bereiche müsse die EU zukunfstfähig investieren. "Daher stehen die Universitäten Europas dem vorgeschlagenen gekürzten Budget für die EU-Leuchtturm-Programme Horizon Europe und Erasmus+ enttäuscht und besorgt gegenüber."

Nach den jüngsten Plänen sollen die europäischen Forschungsmittel für das "Horizon"-Programm um fünf Milliarden Euro gekürzt werden. Statt wie bisher 94,4 Milliarden Euro stünden dann noch 89,4 Milliarden Euro bereit. Ein Teil des Geldes soll aus dem europäischen Corona-Aufbaufonds kommen. Bei deren Verteilung würden nach den aktuellen Plänen unter anderem der Europäische Forschungsrat (ERC) leer ausgehen. Dagegen haben im April bereits führende EU-Wissenschaftler eine Petition gestartet. Um 3,4 Milliarden Euro gekürzt würde dann auch das Austauschprogramm "Erasmus+".

Am Freitag wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs über den mehrjährigen EU-Haushalt, den Corona-Aufbaufonds, das Forschungsprogramm "Horizon Europe" und das "Erasmus+"-Programm für die Jahre 2021 bis 2027 verhandeln.

ckr