zwei Geschäftsleute diskutieren einen Vertrag
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Open Access
University of California schließt Deal mit Springer

Die University of California hat einen umfassenden Vertrag mit Springer Nature getroffen. Ab 2021 sollen alle Publikationen der Uni Open Access sein.

17.06.2020

Die University of California hat den bislang größten Vertrag zu Open-Access-Publikationen in der Geschichte der USA vereinbart. Der am Dienstag geschlossene Deal mit der Verlagsgruppe Springer Nature läuft zunächst für vier Jahre. Ab dem kommenden Jahr werden alle Publikationen der Universität in mehr als 2.700 Fachzeitschriften von Springer Nature offen zugänglich sein, berichtete "Times Higher Education". Die "Nature"-Zeitschriften seien zunächst ausgenommen, bis 2022 soll jedoch auch für diese ein Vertrag geschlossen werden.

Finanzielle Unterstützung erhalten die Autorinnen und Autoren dem Bericht zufolge von den Universitätsbibliotheken, die die ersten 1.000 US-Dollar an Bearbeitungsgebühren übernehme. Die verbleibenden Kosten sollten die Forscherinnen und Forscher möglichst aus Fördergeldern bezahlen. Wem dies nicht gelinge, bei dem übernehme die Universität die Kosten in voller Höhe.

Im Schnitt betrugen die Bearbeitungsgebühren 2019 laut Bericht rund 3.200 US-Dollar für ein Hybrid-Journal. In den kommenden zwei Jahren sollen die Gebühren auf diesem Level bleiben, dann um zwei Prozent steigen. Bei kompletten Open-Access-Zeitschriften soll zunächst ein Rabatt von 15 Prozent gelten, anschließend sollen die Kosten jährlich um maximal 3,5 Prozent steigen. Die University of California habe 2019 rund 1.400 Artikel in Hybrid- oder Open-Access-Journalen von Springer veröffentlicht.

Dem Bericht zufolge setzt der Deal auch den Verleger Elsevier unter Druck, einem ähnlichen gemischten Finanzierungsmodell zuzustimmen, nachdem dessen Vertrag mit der University of California 2019 abgelaufen war und nicht verlängert wurde. Das Finanzierungsmodell habe die Universität bereits mit drei weiteren Verlegern vereinbart: Cambridge University Press, JMIR Publications und PLOS. Springer Nature habe seinen ersten Open-Access-Deal 2014 mit den Niederlanden getroffen. Inzwischen habe die Verlagsgruppe elf nationale Veträge, den größten davon mit Deutschland.

ckr