Das Foto zeigt Studenten auf dem Campus der Eliteuniversität Harvard.
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USA
US-amerikanische Hochschulen verlieren Vertrauen

Viele Universitäten in den USA gehören zu den besten der Welt. Dennoch müssen sie sich um ihr Ansehen im eigenen Land sorgen.

09.10.2018

Nur knapp jeder zweite US-Amerikaner (48 Prozent) hat großes Vertrauen in die Hochschulbildung. Gegenüber dem Jahr 2015 bedeutet dies einen Vertrauensrückgang um neun Prozent, so viel wie bei keiner anderen amerikanischen Institution. Der höchste Vertrauensverlust in die Hochschulen wurde bei Anhängern der Republikaner verzeichnet. Während 56 Prozent von ihnen im Jahr 2015 noch Vertrauen bekundeten, waren es in diesem Jahr 2018 nur noch 39 Prozent. Bei den Demokraten sank die Zahl von 68 auf 62 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Gallup" hervor, über die die amerikanische Internetseite "Inside Higher Ed" berichtet.

Gallup hatte die Amerikaner zu ihrem Vertrauen in Institutionen befragt. Dabei schätzen sie die Hochschulen immer noch mehr als viele andere Institutionen wie zum Beispiel das Amt des Präsidenten, den Kongress, die Zeitungen, die öffentliche Schulen und die Fernsehnachrichten. Nur das Militär, der Einzelhandel und die Polizei geniessen noch höheres Ansehen als die Hochschulen. Neben den Hochschulen verzeichnen die Kirchen den höchsten Vertrauensverlust von vier Prozent gegenüber 2015.

Ein Analyst von Gallup sagte, dass die Präsidenten und Vorsitzenden von Hochschulen durchaus besorgt sein sollten, da sich Vertrauensverlust auch in weniger Finanzmitteln ausdrücken könne.

Lawrence S. Bacow, der neue Präsident der Universität Harvard betonte, dass das abnehmende Vertrauen eine der größten Herausforderungen für die Hochschulen in den nächsten Jahren sei.

gri