Das Foto zeigt den Kühler eines Volkswagens mit VW-Symbol
dpa

Lobbyismus
Volkswagen überprüft Forschung mit Hochschulen

Nach umstrittenen Abgastests mit Affen und Menschen will der Volkswagenkonzern seine Forschungskooperationen auf den Prüfstand stellen.

24.02.2018

Nach den umstrittenen Abgastests mit Affen und Menschen will der Volkswagen-Konzern seine Forschungen künftig von unabhängigen Experten prüfen lassen. Dies betreffe alle Versuchs-, Studien- und Forschungsprojekte, an denen das Unternehmen mittelbar und unmittelbar beteiligt war oder ist, wie ein Sprecher am Freitag in Wolfsburg bekanntgab. Das Thema beschäftigte auch den Aufsichtsrat.

Allein in Deutschland gebe es 1290 Kooperationen mit mehr als 100 Hochschulen und über 60 Forschungsinstituten. Volkswagen erklärte, sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein - man distanziere sich von allen Formen der Tierquälerei.

Die Autoindustrie hatte Wissenschaftler beauftragt, die mit der Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor e.V. (EUGT), einer Lobbyorganisation, Gesundheitsgefahren von Dieselabgasen verharmlost haben sollen. Dabei waren auch Affen mehreren Tests ausgesetzt. Darüber hinaus förderte die Initiative eine Studie der RWTH  Aachen zur Stickstoffdioxid-Belastung am Arbeitsplatz - Probanden waren hier 25 Menschen. BMW, Daimler, VW und Bosch hatten die EUGT gemeinsam gegründet, Bosch war 2013 ausgestiegen. 2017 wurde die EUGT geschlossen.

Der Vorstand habe auch einen Verhaltenskatalog für die Mitarbeiter auf den Weg gebracht. Schon unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Affen-Studie sei die interne Revision beauftragt worden, den Sachverhalt rund um die EUGT zu untersuchen. Dies dauere noch an.

dpa/gri