Hörsaalgebäude der Universität Greifswald
mauritius images / Torsten Krüger

Infrastruktur
Vorsprung der Hochschulen im Osten sinkt

Studierende beurteilen die Ausstattung an deutschen Hochschulen im Osten immer noch besser als im Westen. Die Verhältnisse gleichen sich aber an.

28.10.2019

Die Urteile der Studierenden zur Ausstattung ihrer Universität haben sich in den vergangenen zehn Jahren in Ost- und Westdeutschland angeglichen. Die ostdeutschen Bundesländer schnitten in der Befragung von 2017 bis 2019 mit zwischen 27 und 40 Prozent Platzierungen in der Spitzengruppe weiterhin besser ab als die westdeutschen Länder. Unis im Westen erreichten zwischen 13 und 39 Prozent der Spitzenpositionen. Zehn Jahre zuvor war der Vorsprung der Unis im Osten jedoch deutlich größer. Das geht aus einer Auswertung der CHE Hochschulrankings hervor, über die das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) berichtete.

Demnach belegten die Hochschulen im Osten in der Befragung von 2008 bis 2010 noch 44 bis 55 Prozent der Plätze in Spitzengruppen, im Westen waren es nur neun bis 38 Prozent. "Es war schon sehr auffällig, wie viel positiver Studierende an ostdeutschen Hochschulen damals ihre Ausstattung beurteilten als ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen in anderen Bundesländern", sagt der Autor der Auswertung, Cort-Denis Hachmeister. Vor allem Renovierungen, Sanierungen und Neubauten in der Nachwendezeit hätten ostdeutschen Hochschulen einen Wettbewerbsvorteil verschafft, der nun aufgebraucht sei.

Ausstattung und Zustand der Lehr- und Lernräume wurden in beiden Befragungen in den Kategorien Bibliotheken, Praktikumslabore, IT-Infrastruktur und Räume beurteilt. An den Befragungen für die CHE Hochschulrankings nahmen jeweils rund 100.000 Studierende aus knapp 40 Fächern teil. Sie beurteilten ihre Studienbedingungen mit Schulnoten von eins bis sechs. Basierend auf ihrer Abweichung vom Bundesdurchschnitt wurden die Ergebnisse in der Auswertung jeweils in Spitzen-, Mittel- und Schlussgruppe eingeordnet.

ckr