Bundesforschungsministerin Johanna Wanka
dpa

Wissenschaftsjahr 2018
Wanka: Vollbeschäftigung durch mehr Bildung und Forschung

Bildungsministerin Johanna Wanka hat das Wissenschaftsjahr 2018 eröffnet. Dabei geht es um die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeit.

19.02.2018

"Arbeitswelten der Zukunft" ist das Thema des Wissenschaftsjahres 2018. Untersucht und erlebt werden sollen dabei die Auswirkungen der Digitalisierung, neuer Arbeitsmodelle sowie künstlicher Intelligenz auf die Arbeit. Dabei soll das Vertrauen der Bevölkerung gestärkt werden, diese Entwicklungen mitgestalten zu können. 

"Wir wollen eine Zukunft, in der der Mensch den Fortschritt beherrscht und lenkt, nicht umgekehrt", sagte Wissenschaftsministerin Johanna Wanka, die dem Kabinett einer neuen Regierung voraussichtlich nicht mehr angehören wird. Es komme jetzt darauf an, die Menschen für die kommenden Arbeitswelten "fit zu machen", indem berufliche Kompetenzen angepasst und ausgebaut würden. "Wenn uns das gelingt, ist das Ziel der Vollbeschäftigung in Deutschland machbar."

Stärkerer Austausch zwischen Bevölkerung und Wissenschaft

Durch das Wissenschaftsjahr sollen Forschungsprojekte und -ergebnisse in die Öffentlichkeit getragen werden. Bürgerinnen und Bürger sollen sich durch verschiedene Projekte auch verstärkt selbst beteiligen und Fragen stellen können. Hunderte Organisationen, Vereine, Unternehmen und andere beteiligten sich an bisher 15 Wissenschaftsjahren.

Die "MS Wissenschaft", ein Ausstellungsschiff zum Wissenschaftsjahr, und der "InnoTruck" werden mit Informationen zu den Arbeitswelten der Zukunft auf Deutschlandtour gehen. Weiterhin soll es laut Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Hochschulwettbewerb geben, in dem junge Forschende aller Fachrichtungen eigene Projekte zu den Arbeitswelten der Zukunft entwickeln können. Das Wissenschaftsjahr 2018 wird allein in der Auftaktwoche in fünf deutschen Städten präsent sein: in Berlin, Hannover, Frankfurt am Main, Dortmund und Bonn.

Auch Henning Kagermann, Präsident von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, plädiert für eine stärkere Mobilisierung der Bevölkerung. "Wir sollten den Menschen mehr zutrauen und sie als mündige Arbeitskräfte in die Gestaltung ihrer Arbeitswelt einbeziehen." Laut ihm entscheiden drei Handlungsfelder über den Erfolg der Digitalisierung: Agilität, lebenslanges Lernen und eine zukunftsorientierte betriebliche Mitbestimmung.

Mehr Freiräume für digitale Weiterbildung im Beruf

Die Möglichkeit des Experimentierens mit digitalen Neuerungen wollen Union und SPD laut eigenen Angaben auch über das Wissenschaftsjahr hinaus fördern. In einer möglichen Koalition wollen sie über eine Tariföffnungsklausel im Arbeitszeitgesetz solche Experimentierräume schaffen. Das Ziel seien mehr selbstbestimmte Arbeitszeit der Arbeitnehmer und mehr betriebliche Flexibilität in der zunehmend digitalen Arbeitswelt.

Zugleich versprechen Union und SPD im Entwurf für ihren Koalitionsvertrag eine Offensive für Bildung, Forschung und Digitalisierung. Geplant sind unter anderem die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik, mehr Geld für Forschung und Innovationen und flächendeckende Glasfasernetze in Deutschland.

dpa/kas