Symbolbild für Open Access: Ein offenes Vorhängeschloss vor einer Computertastatur.
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USA
Weißes Haus stärkt Open Access

Das Weiße Haus hat neue Regeln für die Veröffentlichung von staatlich finanzierten Forschungsergebnissen bestimmt. Sie soll "Open Access" erfolgen.

31.08.2022

Forschungsergebnisse, die unter staatlicher Förderung entstanden sind, sollen unmittelbar und kostenlos für die US-amerikanische Öffentlichkeit zugänglich sein: Open Access. Eine entsprechende Aktualisierung der Richtlinien für alle Bundesbehörden hat das Büro für Wissenschafts- und Technologiepolitik (OSTP) des Weißen Hauses am 25. August veranlasst.

Die US-Bundesministerien und -behörden sollen die neuen Leitlinien laut Mitteilung des Weißen Hauses bis spätestens zum 31. Dezember 2025 umsetzen. Gegenwärtig gilt noch ein optionales Embargo von einem Jahr – für diesen Zeitraum können Verlage die Forschungsergebnisse hinter einer befristeten Bezahlschranke veröffentlichen. Gemäß den aktualisierten Richtlinien fällt diese Embargomöglichkeit weg.

Die Veröffentlichungen sollen laut den neuen Leitlinien auch maschinenlesbar zur Verfügung gestellt werden, was ihre Barrierefreiheit erhöht, da sie etwa über Sprachausgabegeräte Blinden zugänglich gemacht werden können.

Gleiche Zugangsmöglichkeiten sind ein zentrales Ziel der Maßnahme, wie die Mitteilung des Weißen Hauses zeigt: Insbesondere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen gleiche Wettbewerbsbedingungen erhalten, indem sie alle auf staatlich geförderte Publikationen zugreifen können. Dies soll laut dem Weißen Haus das Potential der Vereinigten Staaten für innovative Forschung verbessern und den Wissenschaftsstandort USA stärken.

Auch in Europa bemühen sich nationale und internationale Forschungsförderer sowie die Europäische Kommission um die Stärkung von Open Access-Veröffentlichungen: Als "cOAlition S" werben sie seit 2018 für den "Plan S", der den vollständigen und sofortigen freien Zugang zu wissenschaftlicher Forschung bringen soll. Laut der Zeitschrift "Nature" haben die Bemühungen um "Plan S" nun auch die Anpassung der US-Leitlinien motiviert. In Deutschland hat der Wissenschaftsrat sich zuletzt dafür eingesetzt, dass Publikationen standardmäßig Open Access veröffentlicht werden.

cpy