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Leopoldina-Präsident Jörg Hacker
"Wissenschaft nicht nach kurzfristigem Nutzen messen"

Seit 2008 nimmt die Leopoldina die Aufgaben einer deutschen Nationalen Akademie wahr. Dies wurde mit einem Festakt in Halle gefeiert.

21.09.2018

Der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Jörg Hacker, hat am Freitag die Relevanz wissenschaftlicher Forschung für die Gesellschaft unterstrichen. "Themen wie der Klimawandel, die Digitalisierung oder auch die öffentliche Gesundheitsvorsorge beschäftigen uns derzeit sehr stark", sagte er anlässlich der Jahresversammlung der Akademie. Dabei sei es auch wichtig, dass Wissenschaft ergebnisoffen arbeiten kann. Ihr Wert dürfe nicht nur am kurzfristigen Nutzen bemessen werden.

In einem Grußwort erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU), dass Wissenschaft derzeit zu oft das Nachsehen hätte, wenn über verschiedene Kanäle falsche Nachrichten verbreitet würden. Es sei notwendig, dass die beteiligten Forscher den Menschen vermitteln, was ihre Arbeit für den Einzelnen bedeute. Das gelte auch für die Grundlagenforschung, bei der oft erst nach etlichen Jahren deutlich werde, was geleistet worden sei.

Die Leopoldina blickt auf ihrer Jahresversammlung unter dem Titel "Natur–Wissenschaft–Gesellschaft" auf die vergangenen zehn Jahre Politik- und Gesellschaftsberatung zurück. Seit 2008 nimmt die Deutsche Akademie der Naturforscher nach einem Beschluss von Bund und Ländern die Aufgaben der deutschen Nationalen Akademie wahr. Gegründet wurde die Gelehrtengesellschaft bereits im Jahr 1652.

dpa