Wissenschaftler mit Laptop auf Konferenz
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Brasilien
Wissenschaftler wehren sich gegen Teilnehmer-Limit für Konferenzen

Brasilianische Forschende dürfen nur noch vereinzelt an Konferenzen teilnehmen. Dagegen regt sich Protest.

11.02.2020

Das brasilianische Wissenschaftsministerium hat angeordnet, dass nur noch ein Akademiker oder eine Akademiker pro Forschungseinrichtung des Landes an internationalen Konferenzen teilnehmen kann. Das gilt für einen Professor oder eine Professorin, einen Forschenden oder einen wissenschaftlichen Mitarbeiter, wie "Times Higher Education" (THE) berichtete.

Bei wissenschaftlichen Versammlungen in Brasilien können demnach zwei Personen pro Institution teilnehmen. Die Limitierungen gälten unabhängig davon, wer die Kosten für die Konferenzteilnahme zahle. Mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer würden nur in Ausnahmefällen und auf Entscheidung des Ministeriums zugelassen.

Brasilianische Forschende sehen darin laut "THE" einen weiteren Einschnitt in die Wissenschaftsfreiheit durch ihren Präsidenten Jair Bolsonaro. Mehrere Wissenschaftseinrichtungen des Landes, darunter die Brasilianische Wissenschaftsakademie, hätten daher in einem Brief das Ministerium aufgefordert, seine Entscheidung zu widerrufen. Die Beschränkung stelle "eine Gefahr für große internationale Kooperationen und bilaterale Forschungsprojekte mit Brasilien" dar, heißt es laut "THE" in dem Brief.

Auf Druck der Forschenden und Hochschulleitungen wolle das Wissenschaftsministerium nun die Teilnahmebeschränkungen überdenken und "mögliche Anpassungen" prüfen.

ckr