Tisch mit Fahnen der G7-Staaten.
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Leopoldina
Wissenschafts-Akademien der G7 veröffentlichen Stellungnahmen

Internationale Wissenschaftsakademien adressieren drängende Fragen. Es überlagerten sich mehrere Krisen, die multilateral angegangen werden sollten.

07.03.2023

Angesichts drängender aktueller Problemlagen haben die Wissenschaftsakademien der G7-Staaten, darunter die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aus Halle, am Dienstag drei Stellungnahmen veröffentlicht. Darin gehe es um multiple Krisen, die alternde Gesellschaft und die Artenvielfalt der Ozeane und wie diese Krisen bewältigt werden können, teilte eine Sprecherin der Leopoldina mit. Die Akademien rufen die Regierungen der G7-Staaten dazu auf, sich beim diesjährigen G7-Gipfel mit diesen Themen zu befassen.

Aktuell überlagerten und verstärkten sich drei Krisen: der menschenverursachte Klimawandel, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die sozioökonomischen und gesundheitlichen Folgen der Corona-Pandemie. Es bestehe hier dringender Handlungsbedarf auf multilateraler Ebene. Notwendig sei ein rasches und entschlossenes Handeln, um diese multiplen Krisen zu bewältigen und die Entwicklung resilienter Gesellschaften zu fördern, sagte die Sprecherin.

Der Anteil der Weltbevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter werde voraussichtlich von derzeit 10 Prozent auf 16 Prozent im Jahr 2050 ansteigen. Zu Beginn dieses demografischen Wandels müsse die Gesellschaft die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich immer mehr Menschen während ihres gesamten Lebens Gesundheit, Wohlbefinden und Unabhängigkeit erhalten können. "Daher sind unter anderem Investitionen zur Förderung der Alter(n)s-Wissenschaften erforderlich", hieß es.

Hinsichtlich der Artenvielfalt der Ozeane müssten die komplexen Systeme zwischen den Lebewesen besser erforscht werden. Die Erforschung ihrer Mechanismen sei entscheidend, um die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in das Ökosystem Ozean und seine Biodiversität zu verstehen. Dafür sollten gemeinsame langfristige Forschungen gefördert werden und "internationale Datenbanken und Beobachtungsnetze sowie die Ausbildung entsprechender Fachleute" ausgebaut werden.

Die Wissenschaftsakademien begleiten die jährlichen Gipfeltreffen der G7-Staaten. Sie befassen sich im Vorfeld eines Gipfels mit wissenschaftsbezogenen Fragen, die im Zusammenhang mit der Agenda stehen und multilateral angegangen werden müssen. Das nächste Gipfeltreffen der G7-Staaten ist für den 19. bis 21. Mai 2023 in Hiroshima in Japan geplant.

dpa/cpy