Das Foto zeigt einen Wegweiser an der Londoner Metropolitan University
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Großbritannien
Zahl der Studienabbrecher abermals gestiegen

In Großbritannien gibt es einer aktuellen Statistik zufolge mehr Studienabbrecher als in den Vorjahren. Was sind die Gründe?

09.03.2018

An britischen Universitäten gibt es im dritten Jahr in Folge mehr Studienabbrecher als in den Vorjahren. Das berichtet der britische "Guardian" unter Berufung auf die Higher Education Statistics Agency (HESA). Demnach haben 26.000 Studierende, die im Jahr 2015 ihr Studium begannen, es nicht länger als ein Jahr durchgehalten.

Dabei gibt es laut Bericht gravierende Unterschiede zwischen den Universitäten. So brachen 220 Studierende von 1.130 Studierenden (19,5 Prozent) der London Metropolitan University nach weniger als einem Jahr ab. An der Universität Cambridge dagegen gab nur ein Prozent der Studierenden im erste Jahr auf. Von allen britischen Studierenden im Vereinigten Königreich, die 2015/2016 erstmalig eingeschrieben waren, werden einer Prognose zufolge etwa 10,5 Prozent keinen Abschluss erreichen.

Hochschulforschern zufolge liege die Ursache in dem Anstieg der Studierendenzahlen und dem veränderten Profil der Studierenden, die auch nicht immer ausreichend Unterstützung bekämen. Nick Hillman, der Direktor eines Thinktanks für Hochschulpolitik, sagte gegenüber dem Guardian: "Die höheren Studiengebühren in England haben dazu geführt, dass die Studierenden meinen, weniger Leistung für ihr Geld zu bekommen. Dies könnte auch einen Einfluss auf die Abbrecherzahlen haben." Darüber hinaus könne die Ursache auch in der zusätzlichen Zahl der Studierenden liegen, die in den letzten Jahren aufgenommen worden seien. Es gebe mehr Studierende mit nachteiligem Bildungshintergrund, die keine Standardqualifikation für ein Studium hätten. Dazu komme weiter, dass einige Universitäten ihre Zulassungskriterien gesenkt hätten.

An deutschen Hochschulen bricht laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) aus dem Jahr 2017 fast jeder dritte Studierende in der Frühphase sein Studium ab. Bei Bachelor-Studierenden stieg die Abbruchquote demnach im Vergleich zu früheren Untersuchungen von 28 auf 29 Prozent. Während die Quote an Universitäten leicht von 33 auf 32 Prozent sank, stieg sie an Fachhochschulen deutlich von 23 auf 27 Prozent.

gri