Denkmal von Goethe und Schiller in Weimar
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Kommentar
Investitionen in die Zukunft

Zwischen Sondervermögen und Kürzungsplänen: Wie steht es um die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Deutschland?

Von Yvonne Dorf 04.04.2025

Die Diskussion, wie Forschung und Lehre vom vorgesehenen Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro profitieren können, korrespondiert mit Kürzungsplänen bei der Hochschulfinanzierung in einigen Bundesländern. Dabei ist eine auskömmliche Grundfinanzierung schon seit Jahren ein Kernproblem. Kommen nun, wie in Berlin, noch der Bruch von Hochschulverträgen durch den Senat hinzu oder wie in Nordrhein-Westfalen das geplante Abschmelzen von Rücklagen der Hochschulen, um Geld für den Landeshaushalt zu generieren, dann verschlechtert das nicht nur Forschungs- und Lehrbedingungen. 

Derartige Sparmeldungen sind auch das falsche Signal, wenn kluge Köpfe aus den USA, die unter dem irrlichtenden Donald Trump keine Perspektive mehr sehen, willkommen geheißen werden sollen. Jüngste Aussagen des Noch-Forschungsministers Özdemir, dass Deutschland längst eines der attraktivsten Länder für Forschende weltweit sei, klingen da geradezu hohl und wenig überzeugend.

Wenn Deutschland Zielland für herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden will, dann muss "Attraktivität" und "Investition in Infrastruktur" mehr als ein Werbeplakat im Schaufenster deutscher Wissenschaftspolitik sein.

Bund und Länder müssen durch gemeinsam messbare Taten, konkret durch langfristige Zukunftsinvestitionen, die Wissenschaft in Deutschland verlässlich attraktiv machen. Ansonsten werden kluge Köpfe um das Land der Dichter und Denker eher einen Bogen machen.