Dozent am Stehpult vor Studierenden in vollem Hörsaal
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Niedersachsen
Klage gegen hohes Lehrdeputat an Fachhochschulen

Professoren an Fachhochschulen haben eine höhere Lehrverpflichtung als an Universitäten. Dagegen klagt nun der Hochschullehrerbund in Niedersachsen.

02.09.2019

Der Hochschullehrerbund (hlb) Niedersachsen hat gegen die Höhe der Lehrverpflichtung der Professorinnen und Professoren an Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften geklagt. Der Berufsverband fordert, deren Lehrdeputat von derzeit 18 Stunden pro Woche (SWS) auf maximal zwölf SWS zu senken. Laut einer Mitteilung des hlb hat der Vorstand des Landesverbandes beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg einen Antrag auf Normenkontrolle eingereicht.

Die Lehrverpflichtung an Universitäten beträgt acht bis neun SWS. Dies sei eine "ungerechtfertigte Ungleichbehandlung" der Professorinnen und Professoren an Fachhochschulen, so die Mitteilung. Zudem können diese nach Ansicht des Berufsverbands ohne entsprechendes Zeitbudget ihre gesetzliche Forschungspflicht nicht erfüllen.

Die Lehrverpflichtung von 18 SWS sei bei Gründung der Fachhochschulen vor 50 Jahren festgelegt worden. Zu diesem Zeitpunkt hätten Professorinnen und Professoren an deutschen Fachhochschulen ausschließlich Lehraufgaben gehabt und daher ein doppelt so hohes Lehrdeputat wie ihre Kollegen an Universitäten. Seitdem seien die Aufgaben der Fachhochschulen jedoch gesetzlich ausgeweitet worden, auch auf die Forschung, ohne das Lehrdeputat entsprechend zu kürzen.

Der Landesverband des hlb geht laut Mitteilung davon aus, dass die Entscheidung des Gerichts in Niedersachsen sich auch auf die anderen Bundesländer mit einer Lehrverpflichtung von 18 SWS auswirken werde.

ckr