Gebäude Deutsches Krebsforschungszentrum
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DKFZ
Krebsforscher müssen für Tierexperimente Strafe zahlen

Zwei Heidelberger Wissenschaftler haben den vorgegebenen Zeitrahmen für einen Tierversuch überschritten. Dafür müssen sie nun ein Bußgeld zahlen.

28.12.2019

Zwei Krebsforscher haben nach Experimenten mit Mäusen am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg Bußgeldbescheide erhalten. Die Bußgelder lägen im dreistelligen Bereich, teilte das Regierungspräsidium Karlsruhe mit. Die Wissenschaftler hätten eine Verlängerung eines Experiments mit Mäusen um sechs Wochen nicht ordnungsgemäß angezeigt. Sie arbeiten nicht mehr am DKFZ. Das Verfahren gegen eine dritte Person wurde eingestellt; ihr sei keine Beteiligung nachzuweisen. Das Regierungspräsidium ist die Genehmigungsbehörde für Tierversuche.

Im Juni hatte die Staatsanwaltschaft Heidelberg ihre Ermittlungen wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingestellt. Nicht nur der Verein Ärzte gegen Tierversuche, sondern auch das Regierungspräsidiums Karlsruhe hatte zuvor Anzeige erstattet. Das Ordnungswidrigkeitsverfahren war dann an das Regierungspräsidium Karlsruhe abgegeben worden.

Bei dem Versuch sollte die Wirksamkeit einer Virentherapie gegen das besonders bösartige Ewing-Sarkom an Mäusen untersucht werden. An diesen Tumoren leiden vor allem Kinder. Moniert wurde vom Regierungspräsidium nur die Durchführung, nicht der Inhalt. Nach Angaben des DKFZ werden in Deutschland jährlich etwa 2,8 Millionen Tiere – meist Mäuse und Ratten – für wissenschaftliche Versuche eingesetzt.

dpa