Richterhammer, Papier und Füller
mauritius images / Ilker Celik / Alamy

Murdoch Universität
Rechtsstreit um Freiheit der Wissenschaft beigelegt

Die Kritik eines deutschen Professors am Zulassungsverfahren australischer Universitäten führte zu einem Rechtsstreit. Nun gab es eine Einigung.

26.06.2020

Die Murdoch Universität im australischen Perth hat ihre Klage gegen einen außerordentlichen Professor der Hochschule fallen gelassen. Wie "University World News" berichtete, hat die Universität die Klage im Rahmen einer rechtlichen Regelung noch vor Prozessbeginn zurückgezogen. Der deutsche Mitarbeiter Gerd Schröder-Turk darf demnach auch seinen Senatsposten behalten, muss seine Klage jedoch ebenfalls fallen lassen.

Die "National Tertiary Education Union", die australische Gewerkschaft der Hochschulangestellten, wertete die Regelung laut Bericht als "bedeutsamen Tag für die Wissenschaftsfreiheit". Jeder Wissenschaftler habe das Recht, öffentlich über Hochschulangelegenheiten zu sprechen. Die Gewerkschaft hatte Schröder-Turk mit einer Kampagne unterstützt, zudem hatten tausende Akademiker weltweit eine Petition unterzeichnet.

Schröder-Turk hatte im Mai 2019 öffentlich die Zulassungsverfahren für ausländische Studierende an australischen Hochschulen kritisiert. Anschließend hatte die Murdoch Universität versucht, ihn von seinem gewählten Senatsposten an der Uni zu entfernen. Die Klage des Professors dagegen beantwortete die Uni mit einer Gegenklage auf Schadensersatz in Millionenhöhe.

Die Studiengebühren von ausländischen Studierenden sind für Universitäten in Australien eine wichtige Einnahmequelle. Vor den Reisebeschränkungen durch die Corona-Krise verdiente Australien jährlich mehr als 20 Milliarden Euro an den internationalen Studierenden. Die meisten Studierenden kommen aus China und Indien.

ckr