Das Foto zeigt einen Monteur, der an einer Glasfront einen Schriftzug "Georgien" befestigt.
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Literatur
Buchmesse offiziell eröffnet

Die weltweit größte Buchmesse hat in Frankfurt ihre Tore geöffnet. Gastland ist diesmal Georgien mit seiner einzigartigen Kultur.

09.10.2018

In Frankfurt am Main hat die Internationale Buchmesse begonnen. Zur weltgrößten Bücherschau werden bis zum Sonntag rund 7.000 Teilnehmer aus mehr als hundert Ländern erwartet. Im vergangenen Jahr kamen fast 300.000 Menschen zur Messe. Gastland ist in diesem Jahr Georgien.

Juergen Boos, Direktor der Buchmesse, sagte zur Eröffnung, dass zwar die traditionellen Buchkäufer weniger geworden seien, die Liebe zur Literatur und den Geschichten jedoch „quicklebendig“ sei. Man beobachte "unendlich viele neue Wege", auf denen Literatur entstehe, gekauft und rezipiert werde. Es gebe weltweit eine "stabil wachsende" Nachfrage nach gedruckten Büchern.

Einen regelrechten Boom beobachtet der Börsenverein bei den Audiobüchern und dem Hörbuch-Streaming – mit einem Plus von 34 Prozent im amerikanischen Markt. Der Bildungsmarkt entwickele sich immer stärker hin zu einem technologiebasierten Angebot.

Zum Auftakt der Messe wurde am Montag der Deutsche Buchpreis 2018 an die Berliner Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke verliehen. Sie erhielt die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihren Roman "Archipel". In der auf der Insel Teneriffa spielenden Erzählung verdichteten sich die Kolonialgeschichte und die Geschichte der europäischen Diktaturen im 20. Jahrhundert, so die Jury. Weiter heißt es: "Inger-Maria Mahlke erzählt auf genaue und stimmige Weise von der Gegenwart bis zurück ins Jahr 1919. (...) Faszinierend ist der Blick der Autorin für die feinen Verästelungen in familiären und sozialen Beziehungen."

Mit Georgien präsentiert sich laut Börsenverein eine "jahrtausendealte Kulturnation" vom 10. bis 14. Oktober 2018 als  Ehrengast. Die georgischen "characters", die 33 kunstvoll geschwungenen Buchstaben des einzigartigen Alphabets, zählen zum UNESCO-Welterbe und prägen das Motto des Ehrengastauftritts: "Georgia – Made by Characters". Das Land zwischen Europa und dem Kaukasus stellt dabei nicht nur seine Geschichten und Werke vor, die in dieser faszinierenden Schrift niedergeschrieben wurden, sondern auch die Menschen, die dahinterstehen.

Über 150 Neuerscheinungen wurden nach Angaben des Börsenvereins  im Gastlandjahr auf dem deutschsprachigen Buchmarkt herausgegeben. 70 deutschsprachige Verlage haben Titel zu Georgien in ihrem Programm. Seit der Gründung des Georgian National Book Center (2014) und der Einführung des Übersetzungsförderungsprogramms (2011) sind insgesamt 200 Titel aus dem Georgischen in deutscher Sprache erschienen.

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