Ein aufgeschlagenes Buch
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Rezension
Die Entwicklung der deutschen Sprache

Phänomene wie Anglizismen, Jugend- oder Internetsprache führen zu einem Sprachwandel. Bietet dieser Anlass zur Sorge?

Von Ina Lohaus Ausgabe 12/17

Wie ist es um die deutsche Sprache bestellt? Bieten die Alltags- oder Jugendsprache, das Deutsch der Migranten oder die Rechtschreibkenntnisse Anlass zur Sorge? Der Zweite Bericht zur Lage der deutschen Sprache geht wichtigen Phänomenen des Sprachwandels nach. Dazu gehören zum Beispiel Anglizismen, das Streben nach einer politisch korrekten Sprache und vieles mehr.

Insbesondere die internetbasierte Kommunikation, die inzwischen das Lesen und Schreiben großer Teile der Bevölkerung bestimmt, ist für die Entwicklung der deutschen Schriftsprache von Bedeutung. Häufig ist es ein interaktionsorientiertes Schreiben im Sinne einer getippten Unterhaltung. Bei eiliger Textproduktion teilweise unter Multitasking-Bedingungen sind zum Beispiel Tipp- oder Orthographiefehler vorprogrammiert.

Laut Bericht gibt es aber bisher "keine Anzeichen, dass die neuen Schreibformen im großen Stil das Schreiben in Textsortenbereichen beeinflussen, in denen die Orientierung am Standard und das Einhalten von Normen wichtig" sind. Für die Debatten zur Dynamik der Sprachentwicklung bietet der Bericht empirisch fundierte und wissenschaftlich ausgewertete Informationen.

Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung / Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Hg.): Vielfalt und Einheit der deutschen Sprache. Zweiter Bericht zur Lage der deutschen Sprache. Stauffenburg Verlag, Tübingen 2017, 29,95 Euro.