Ein aufgeschlagenes Buch
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Rezension
Eine Gesellschaft in der Vertrauenskrise

"Fake News" sind einer der Schlagbegriffe der vergangenen Monate. Wie wird die Verbreitung von falschen Informationen in der Wissenschaft diskutiert?

Von Ina Lohaus 20.01.2019

Fake-News sind in aller Munde. Auch für die Wissenschaft sind sie in vielerlei Hinsicht zum Thema geworden. In der vorliegenden Neuerscheinung beleuchten namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 20 Beiträgen das Phänomen der "alternativen Fakten" und seine Implikationen für die Wissenschaft.

Im ersten Teil des Buches geht es um transdisziplinäre Fragestellungen wie diese: Welche Rolle spielen die aktuellen Kommunikations- und Medienbedingungen für den Erfolg der "alternativen Fakten" und wie lässt sich die Macht der Desinformation begrenzen? Inwieweit trägt die Wissenschaft durch Plagiate oder unzureichende Qualitätssicherung eine Mitverantwortung für die aktuelle Vertrauenskrise zwischen Gesellschaft und Wissenschaft?

Im zweiten Teil wird der Umgang mit Fakten aus der Perspektive unterschiedlicher Fachdisziplinen betrachtet. In der Mathematik etwa stellt sich die Frage, warum sie größtes Vertrauen genießt, obwohl ihre Forschungsergebnisse selbst der interessierten Öffentlichkeit nicht erklärt werden können. Es sind viele aufschlussreiche Aspekte, die von den Autorinnen und Autoren in den Blick genommen werden, zu einem Thema, das für Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen von Bedeutung ist.

Buchcover

G. Blamberger / A. Freimuth / P. Stroh­schneider (Hg.): Vom Umgang mit Fakten. Antworten aus Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Verlag Wilhelm Fink, 2018, 39,90 Euro.