Waldrodung mit schwerem Gerät, die den Boden beschädigt.
picture alliance / blickwinkel/M. Woike | M. Woike

Biodiversität
Forscher veröffentlichen "Must-Dos" gegen Artensterben

Das Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität hat Handlungsempfehlungen veröffentlicht. Das menschengemachte Artensterben soll gestoppt werden.

05.12.2022

Vor dem Weltnaturgipfel COP15 der Vereinten Nationen in Kanada haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Handlungsempfehlungen veröffentlicht, um das Artensterben zu stoppen: Das Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität stellte am Montag seine "10 Must-Dos aus der Biodiversitätsforschung" vor. Dazu gehören unter anderem ein Umbau der Landwirtschaft hin zu mehr Öko-Landbau und eine andere Ernährung weg von Fleischkonsum

Auch müsse der Wald vor Raubbau geschützt und fit gemacht werden für ein Leben im Klimawandel, wie die Netzwerk-Sprecherin Dr. Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sagte. Es geht den Forschern zudem um eine andere Stadtgestaltung, die Entsiegelung von Böden und das Pflanzen von Straßenbäumen. Sie fordern, die vorhandenen Subventionsmittel gezielt für die Transformation der Landwirtschaft einzusetzen, um die Artenvielfalt zu stärken. Nach Experten-Angaben sind rund eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.

Thonicke erläuterte die Notwendigkeit der "10 Must-Dos": "Das Artensterben, der Klimawandel, die Schädigung natürlicher Lebensräume – am Ende trifft all das uns selbst." Wenn Wälder schrumpften, durch Rodung oder zunehmende Dürren, dann mindere das ihre Leistung als Kohlenstoffsenken und für gesunde Wasserkreisläufe.

Grundlagen der Handlungsempfehlungen

Die Autorinnen und Autoren stützten sich laut Mitteilung des PIK bei ihren Empfehlungen auf den Stand der Forschung, wie er unter anderem in Berichten der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) veröffentlicht wurde.

Eines der Hauptziele des Weltnaturgipfels ist es, mindestens 30 Prozent der weltweiten Landes- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen. Bislang ist lediglich ein kleiner Teil dieser Flächen geschützt. Eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen spielt auch eine solide Finanzgrundlage für den globalen Artenschutz.

Der COP15-Gipfel, an der unter dem Vorsitz Chinas Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen fast aller Staaten weltweit teilnehmen, soll zu einer globalen Rahmenvereinbarung für den Erhalt der Artenvielfalt führen. Er findet vom 7. bis zum 19. Dezember in Montreal statt.

dpa/cpy