Ein überdimensionaler Fußball mit Aufdruck der Fußball-Europameisterschaft 2021 steht vor der Allianz Arena
picture alliance/dpa / Peter Kneffel

EM-Prognose
Forscher sehen Belgien als Europameister

Ein Statistiker und ein Sportwissenschaftler haben den Verlauf der Fußball-EM simuliert. Ihr Fazit: Belgien gewinnt, die Niederlande werden Zweiter.

11.06.2021

Zwei Wissenschaftler haben den Verlauf der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft, die am Freitag startet, in einem wissenschaftlichen Modell simuliert. Wenn es so kommt, wie sie voraussagen, wird Belgien im Finale gegen Niederlande Weltmeister. Deutschland müsste durch Spielglück im Halbfinale die Niederlande aus dem Turnier werfen, um eine Chance auf den Europameistertitel zu haben.

Den Zuschauern stünden außerdem viele rasante Spiele und nur wenige große Überraschungen bevor, prognostizieren der Sportwissenschaftler Professor Michael Groll von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) und der Statistikexperte Professor Bernd Giezek von der Hochschule für Oekonomie & Management (FOM). Die Favoriten seien demnach bereits im Viertelfinale unter sich.

Ihr Prognosemodell hat sich laut Mitteilung in mehreren großen Fußballturnieren der vergangenen Jahre bewährt. Für dieses Turnier hätten sie zunächst durch statistische Berechnungen eine Rangfolge der teilnehmenden Mannschaften nach Leistungsstärke ermittelt. Bei der anschließenden Simulation anhand des EM-Spielplans hätten sie zusätzliche Sondereffekte und Zufallsfaktoren mit einbezogen. Aus den berücksichtigten Werten wie Wettquoten und UEFA-Koeffizienten sowie Marktwerten und erzielten Toren in der Qualifikation errechneten die Wissenschaftler eine Rangliste der aussichtsreichsten EM-Teilnehmer.

Der Zufall bleibt unberechenbar

Demnach sind Belgien und Frankreich haushohe Favoriten, die Verfolgergruppe bildeten Niederlande, Portugal, Deutschland und Kroatien. Die mittelstarken Teams seien Spanien, Dänemark, Italien, Wales, Schweden, Russland, Türkei, England, Schweiz, Ukraine, Polen, Slowakei und Österreich. Die Schlussgruppe mit den schwächsten Teams bildeten Tschechien, Ungarn, Schottland, Finnland und Nordmazedonien.

Laut Prognose kämen so die vier stärksten Mannschaften ins Halbfinale, in dem Belgien gegen Frankreich siegen und die Niederlande Portugal schlagen würden. Im Endspiel würde Belgien den Sieg gegen die Niederlande davontragen und somit Europameister werden. Die Gegner Deutschlands hießen Kroatien im Achtelfinale und Spanien im Viertelfinale. Im Halbfinale gegen die Niederlande sei dann voraussichtlich Schluss für Deutschland.

Unvorhersehbar und nicht zu steuern seien jedoch Glück und Pech, falsche Schiedsrichterentscheidungen, Pfosten- und Lattentreffer sowie Verletzungen und die Tagesform der Spieler. Der Ausgang der EM sei daher weiterhin offen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass bei circa 15 Prozent der Spiele die weniger stark eingeschätzten Mannschaften gewinnen werden.

ckr