Jessica Schwarz steht in ihrer Rolle als Professorin vor Studierenden
Netflix/Viktoria Aichmayr

Wissenschaft in Serie
Netflix-Serie "Biohackers" spielt an Uni Freiburg

In der neuen Netflix-Serie "Biohackers" geht es um den Spagat zwischen Fortschritt und Ethik. Gedreht wurde in Freiburg und München.

18.08.2020

Ein Zug von Freiburg nach Berlin, eine idyllische Berglandschaft. Doch plötzlich kippen im Abteil immer mehr Fahrgäste um, liegen bewusstlos auf dem Boden. Mit diesem Schreckensszenario startet die sechsteilige Netflix-Serie "Biohackers", die von Donnerstag an beim Streamingdienst abrufbar ist.

Diese Bilder sind es auch, die dafür sorgten, dass der Starttermin um mehrere Monate verschoben worden war. Im Frühling, zu Beginn der Corona-Pandemie, habe man die Serie nicht bringen wollen. hätte diese Sequenz auf manche Zuschauer verstörend wirken können, sagten die Macher.

"Das sind Dinge, die nicht erst morgen oder übermorgen erfunden werden, sondern die bereits heute möglich sind."

In der Serie geht es um die Ethik in der Wissenschaft, konkret: um genetische Erkrankungen und ob diese schon vor der Geburt erkannt und so verhindert werden können. "Es ist ein guter Zeitpunkt für diese Serie, weil sie zeigt, was schon alles möglich ist", sagte Hauptdarstellerin Jessica Schwarz im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Das sind Dinge, die nicht erst morgen oder übermorgen erfunden werden, sondern die bereits heute möglich sind. Das ist super interessant."

Genetische Optimierung mit synthetischer Biologie

Die 43-Jährige Schwarz, zuvor auf der Leinwand in "Buddenbrooks" oder "Das Parfum", spielt die gewissenlose Top-Wissenschaftlerin Tanja Lorenz, die an der Uni Freiburg lehrt und ein eigenes Labor führt. "Wir machen Gott obsolet", ruft sie den Erstsemestern entgegen. Denn sie will mit Hilfe der synthetischen Biologie genetische Optimierungen vornehmen. Der Mensch als Schöpfer.

Ihr Charakter, Tanja Lorenz, umgeht im privaten Keller-Labor die moralisch-ethischen Vorgaben ihrer Zunft. "Die DNA ist so gut entschlüsselt, dass für experimentierfreudige Menschen, die es nicht so gut meinen, Tür und Tor geöffnet sind", erklärt Schwarz. "Das ist natürlich beängstigend."

Gegenspielerin der Professorin ist die junge Studentin Mia, gespielt von Luna Wedler. Die 21-jährige Wedler spielte bereits in Kinofilmen wie "Dem Horizont so nah" oder "Das schönste Mädchen der Welt" die Hauptrolle. Mit Lorenz verbindet sie eine dunkle Vergangenheit, die nach und nach aufgedeckt wird und die Serie um eine Art Rache-Thriller erweitert. Gedreht wurde die Serie im Sommer 2019 in Freiburg und München.

dpa/kas