Chemiker und Schwimmer Andreas Fath und Schwimmer Thorsten in der Donau in Wien, begleitet von einem Kanufahrer, im August 2021
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Aktion für Gewässerschutz
Professor schwimmt die Donau entlang

Ein Chemieprofessor will auf die Verschmutzung der Donau aufmerksam machen. Dafür krault Andreas Fath von Ulm bis ans Schwarze Meer.

22.04.2022

Schwimmen für die Umwelt: Der Furtwanger Chemieprofessor Andreas Fath möchte über 2.700 Kilometer die Donau entlang schwimmen und dabei auf die Wasserverschmutzung aufmerksam machen. Offizieller Start der Schwimmaktion ist an diesem Freitag (15.30 Uhr) in Ulm. Zuvor wird der Extremsportler unter Beisein von Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) und Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) sein Projekt der Öffentlichkeit vorstellen.

Während der auf drei Monate angelegten Schwimmaktion möchte der Dozent von der Hochschule Furtwangen im Schwarzwald täglich Wasserproben nehmen und so Erkenntnisse über die Qualität des Wassers entlang der Donau gewinnen. So ist auch am Neoprenanzug von Fath ein sogenannter Passivsammler angebracht, der Fremdstoffe im Wasser ermitteln soll. Bei seiner Reise wird der 57-Jährige zudem von einem Team begleitet, das an den verschiedenen Stationen bis ins Schwarze Meer auch Workshops, Vorträge und Flussreinigungsaktionen anbieten wird.

Lösungen für Plastikverschmutzung gesucht

Nach Angaben der Projektteilnehmer schwemmt die Donau täglich bis zu vier Tonnen Plastik in das Schwarze Meer. Einige der Länder entlang der Donau hätten weder funktionierende Pfandsysteme noch wirksame Müllvermeidungsstrategien. Weil darüber zu wenig bekannt sei und gesprochen werde, soll die Schwimmaktion diese Wasserverschmutzung bekannter machen und den Fokus auf mögliche Lösungen richten.

Den Fortschritt der Schwimmaktion sowie die Werte der Wasserproben können Interessierte auf einer eigenen Webseite des Projekts verfolgen. Die nächste Station nach Ulm ist an diesem Samstag in Günzburg geplant. Am 17. Juni möchte Fath an der Mündung der Donau das Schwarze Meer erreichen.

Der Hochschullehrer verbindet dabei nicht zum ersten Mal Wissenschaft und Extremsport. Der aus Speyer in Rheinland-Pfalz stammende Fath schwamm bereits im Jahr 2014 über Tausende Kilometer den Rhein entlang, um auf den Gewässerschutz aufmerksam zu machen.

dpa