Student schaut aus Distanz auf Laptop
picture alliance/dpa Themendienst

Gesundheitliche Folgen der Pandemie
Studentinnen gestresster von Corona-Semestern als Studenten

Die Studienbedingungen während der Pandemie belasten junge Menschen, zeigt eine Umfrage. Frauen berichten darin häufiger von Erkrankungen.

04.12.2021

Nach einem hoffnungsvollen Semesterstart gelten an vielen Universitäten und Fachhochschulen inzwischen wieder verschärfte Regeln für die Lehre. Die Pandemie hat Studierende bereits enorm belastet und beeinflusst weiterhin den Hochschulalltag. Wie eine am Mittwoch veröffentlichte repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse unter 1.001 Studierenden zeigt, hat die Krise für Frauen deutlicher empfundene gesundheitliche Konsequenzen als für Männer. So gab die Hälfte der 413 befragten Studentinnen und ein Drittel der 588 befragten Studenten an, besonders während des letzten Lockdowns unter Anspannung und hohem Druck gestanden zu haben.

Darüber hinaus sagten 70 Prozent der Frauen und 59 Prozent der Männer, dass sie seit der Krise häufiger demotiviert seien. Zudem fühlten sich mehr Studentinnen als Studenten häufiger tagsüber müde und erschöpft (58 zu 39 Prozent). Die Hälfte der befragten Frauen leide zudem nach eigenen Angaben unter depressiven Verstimmungen; bei den Männern waren es 31 Prozent. Jede dritte Studentin und jeder fünfte Student berichteten außerdem von körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Verspannungen als Folge des Pandemie-Stresses. Doppelt so viele Frauen wie Männer (34 zu 17 Prozent) gaben an, während der Krise ängstlicher gewesen zu sein als vor Corona.

Der Umfrage zufolge nahmen die meisten ­­– 78 Prozent der Studentinnen und 72 Prozent der Studenten – bereits vor Beginn des Wintersemesters an, dass es in den kommenden Monaten erneute Kontaktbeschränkungen geben könnte. Gut jede dritte Frau und jeder vierte Mann machte sich deshalb große Sorgen, vor allem bezüglich der Planbarkeit des Studiums und der Bewältigung des Lernstoffs. Die Sorge vor Einsamkeit belastete etwa jede fünfte Frau und jeden zehnten Mann schwer. Professionelle Hilfe für die psychischen Belastungen in Anspruch zu nehmen, zogen nur drei Prozent der Männer und sechs Prozent der Frauen in Erwägung.

ckr