Ein Vater beobachtet mit seinen Kindern Vögel in der Natur.
NABU / Sebastian Hennigs

Citizen Science
Vogelzählung ab Vatertag

Hat sich der Bestand der Blaumeisen erholt? Die Zählaktion des Naturschutzbunds Deutschland will Aufschluss darüber liefern.

13.05.2021

Die "Stunde der Gartenvögel" des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) hat Tradition: Zum 17. Mal findet die Vogelzählaktion in diesem Jahr statt. Von Donnerstag dem 13. Mai bis Sonntag den 16. Mai können Bürgerinnen und Bürger teilnehmen und eine Stunde lang Vögel im Park oder Garten beobachten und zählen. Die Ergebnisse werden an den Nabu gemeldet, der sich so einen Überblick über die Gartenvögelbestände verschafft.

Gemeinsam mit der Schwesteraktion "Stunde der Wintervögel" sei die Vogelzählung am Vatertagswochenende Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion, so der Nabu. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 161.000 Menschen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr, als 76.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitmachten. 2020 seien so aus rund 107.000 Gärten über 3,2 Millionen Vögel gemeldet worden. Das Ansteigen der Teilnehmerzahlen kommentiert Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Das zeigt: die Natur vor der Haustür liegt immer mehr Menschen am Herzen."

In diesem Jahr soll die Vogelzählung auch Aufschluss bringen in der Frage, wie sich der Blaumeisenbestand seit dem vergangenen Frühjahr entwickelt habe. Nach Angaben des Nabu war im Jahr 2020 der Bestand der Blaumeise um 22 Prozent eingebrochen im Vergleich zum Vorjahr. Hauptursache dafür sei eine in Deutschland neue Bakterieninfektion gewesen, die zu einem Massensterben der beliebten Gartenvögel geführt habe. Nun stelle sich die Frage, "ob die Blaumeisen die Verluste durch erfolgreiche Bruten ausgleichen konnten", so Miller. Das Vogelsterben könne sich allerdings auch weiter fortgesetzt haben. Aktuelle Sichtungen wiesen darauf hin, dass sich das Sterben lediglich regional verschoben habe, aber weiter bestehe.

Für die Zählung sollen Teilnehmerinnen und Teilnehmer von jeder Vogelart die höchste Anzahl notieren, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Dazu könne eine beliebige Stunde im Aktionszeitraum gewählt werden. Allerdings rät der Nabu zum frühen Morgen: Dies sei die beste Zeit, um Vögel zu beobachten. Der Platz der Zählung sollte gut gewählt sein. Die Hobby-Ornithologen könnten dabei von unterschiedlichen Stellen aus zählen, an denen sie jeweils einige Minuten ruhig Ausschau hielten. Nistplätze dürften allerdings nicht gestört werden. Zur Beobachtung empfiehlt der Nabu ein Fernglas und für die Notierung der gesichteten Vögel eine Zählhilfe. Im Anschluss an die Zählung können die Ergebnisse dem Nabu übermittelt werden.

cpy/dpa

"Stunde der Gartenvögel"

Zur Erleichterung der Zählung bietet der Nabu eine Übersicht der häufigsten Gartenvögel an. Außerdem stellt der Nabu eine Zählhilfe bereit: Der Bogen bilde die häufigsten Gartenvögel zum Ankreuzen ab.

Beobachtungen sollten am besten online gemeldet werden, könnten aber auch per Post oder Telefon am 15. Mai von 10 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1157115 übermittelt werden. Meldeschluss ist der 24. Mai 2021. Auf der Webseite des Projekts können aktuelle Zwischenstände ab dem ersten Zähltag abgerufen und mit den Zahlen der Vorjahre verglichen werden.