Zwei Hände halten die Erdkugel vor schwarzem Hintergrund.
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Nachhaltigkeit
Was tun mit alten Digitalgeräten?

Der "Earth Day" am 22. April mahnt zu umweltbewusstem Konsum. Grund zu überlegen, wie Digitalgeräte nachhaltiger genutzt werden können.

21.04.2021

Aktuell besitzen 83 Prozent der Bundesbürger mindestens ein ungenutztes Handy oder Smartphone, wie eine repräsentative Befragung des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren besagt. Diese ausrangierten Telefone sind Teil eines größeren Problems: Auf unserem Planeten wächst die Menge an Elektroschrott. Am 22. April, dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Tag der Mutter Erde (auch "Earth Day" genannt), überdenken Menschen weltweit der Umwelt zuliebe ihr Konsumverhalten. Der Umgang mit unbenutzten Digitalgeräten gehört dazu.

Sich an diesem Tag mit Umweltthemen und dem Zustand unseres Planeten zu beschäftigen, geht auf eine inzwischen über fünfzig Jahre alte Initiative zurück. Inspiriert von den studentischen Anti-Kriegs-Protesten hatte Gaylord Nelson, US-Senator aus Wisconsin, eine Umweltinitiative gegründet, die für den 22. April 1970 an amerikanischen Universitäten Veranstaltungen und sogenannte "teach-ins" organisierte. Die Initiative bekam den Namen "Earth Day" und fand großen Anklang: 20 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner nahmen im Namen der Umwelt an Veranstaltungen und Demonstrationen teil. In der Folge wurden nationale Umweltorganisationen gegründet und Umweltschutzgesetze erlassen.

EarthDay.Org ist heute eine international tätige Organisation, der 22. April hat sich als Tag etabliert, an dem der Umwelt und dem Planeten gedacht wird. Seit 2010 geschieht dies auch offiziell als Internationaler Tag der Mutter Erde der Vereinten Nationen. 2021 finden verschiedene Onlineveranstaltungsformate statt.

Der "Earth Day" beinhaltete von Anfang an einen kritischen Umgang mit dem eigenen Konsumverhalten. Dazu gehört heute auch eine Auseinandersetzung mit der Schnelllebigkeit von Elektronik. Wie eine Studie der Deutschen Umwelthilfe zeigt, werden Smartphones beispielweise bereits nach zwei bis drei Jahren durch ein neueres Modell ersetzt. Altgeräte landen in der Schublade. So gibt der Digitalverband Bitkom an, dass rund 206 Millionen ungenutzte Geräte derzeit von Bundesbürgern im Haushalt aufbewahrt werden.

Stattdessen ließe sich die Nachhaltigkeit der Geräte steigern, indem sie einer weiteren Nutzung zugeführt werden: durch Weiterverkauf, Spende oder Umfunktionierung. Verschiedene Anbieter organisieren den Verkauf von gebrauchten Smartphones. Tablets können beispielsweise an soziale Einrichtungen und Schulen gespendet werden. Aber auch im eigenen Haushalt können Geräte ein zweites Leben erhalten: Viele Digitalkameras lassen sich beispielsweise zu Webcams umfunktionieren, durch ihre ursprünglichen Eigenschaften bieten sie dabei sogar eine höhere Bildqualität als in Laptops verbaute Geräte. Tablets können als digitale Bilderrahmen oder Zweitmonitore neuen Nutzen bekommen, während sich Smartphones im Auto als permanentes Navigationsgerät verwenden lassen, oder mit Lautsprechern verbunden zur Musikstation werden.

Haben auch diese Nutzungen ihr Ende befunden sollten Digitalgeräte in jedem Fall sachgerecht entsorgt werden, damit wiederverwertbare Rohstoffe genutzt werden können. Das ist im Sinne einer  funktionierenden Kreislaufwirtschaft wichtig, betont der Digitalverband Bitkom. Lokale Recyclinghöfe, der Handel und die großen Mobilfunkunternehmen nehmen die Altgeräte zurück.

cpy