Schreibunterlagen auf einem Tisch mit handschriftlichen Notizen
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Handschrift
Was Wissenschaftler noch von Hand schreiben

Grußkarte oder Post-It? Füller oder Kuli? Schönschrift oder Sauklaue? Wir haben Wissenschaftler nach ihren Schreibgewohnheiten gefragt.

Von Claudia Krapp 30.01.2020

Immer weniger Menschen schreiben noch mit der Hand. Moderne Kommunikation erfolgt zwar größtenteils schriftlich, aber digital über die Tastatur an Computer oder Smartphone. Das gilt auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Aber umfasst der Digitalisierungsprozess beim Schreiben alle Lebensbereiche? Die Autorinnen und Autoren der Februar-Ausgabe von Forschung & Lehre haben uns Einblicke in ihre Schreibgewohnheiten gewährt.

Zu den Schriftwerken, die die Wissenschaftlerinnen und Wisenschaftler nach wie vor von Hand schreiben, gehören unserer Umfrage zufolge primär kurze Texte. Vor allem handschriftliche Notizen sind bei allen Befragten ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens – beruflich wie privat. Sie verwenden diese, um ihre Ideen und Gedanken festzuhalten und zu sortieren. Das können Post-Its und Mindmaps sein, die die Befragten handschriftlich erstellen. Meist sind es jedoch Entwürfe von Konzepten und Gliederungen für Artikel, Projekte oder Forschungsvorhaben. Auch Notizen zur Vorbereitung von Meetings und Gesprächen, Mitschriften in Besprechungen sowie Kommentare in Seminararbeiten schreiben einige noch von Hand.

Darüber hinaus nannten die Befragten vereinzelt Einkaufszettel, Kalendereinträge, To-Do-Listen, Widmungen, Postkarten und kurze Briefe als ihre handschriftlichen Alltagswerke. Handgeschriebene Karten und Briefe verfassen sechs der sieben von uns befragten Autorinnen und Autoren. Die Anlässe sind dabei immer persönlich und privater Natur, sei es zum Geburtstag, zur Hochzeit oder im Trauerfall.

Professor Daniel Bellingradt schreibt seinen Angaben nach regelmäßig Briefe an Freunde, gerne auch auf Büttenpapier mit Wasserzeichenprägung. Für diese Briefe nutzt er Tintenfüller, für Postkarten dagegen Kugelschreiber, für Korrekturen rote Filzstifte und für Gedankenskizzen Bleistifte. Diese Schreibwerkzeuge nannten auch die übrigen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, in unterschiedlicher Präferenz. Für Dr. Henning Beck kommt nur ein Bleistift der Stärke 2B in Frage, Professorin Susanne Lin-Klitzing verwendet am liebsten "ball-pens". Professorin Sandra Richter sieht das pragmatisch und greift zum nächstverfügbaren Gerät. Der Füllfederhalter komme bei ihr nur bei besonderen Anlässen zum Einsatz, Professor Uwe Kanning nutzt diesen dagegen regelmäßig und bevorzugt.

Wie lesbar ist Ihre Handschrift?

Durch die Digitalisierung schreiben Menschen immer weniger und seltener von Hand. Mit der fehlenden Übung leidet häufig auch der Textfluss und die Lesbarkeit der Handschrift. Für wie lesbar halten unsere Autorinnen und Autoren ihre Handschrift?