Ausschnitt aus einem der Portraits der Ausstellung, das eine Kollage von unterscihiedlichen Bildelementen beinhaltet, die auf Frauenrechte hinweisen.
Pierre-Jérôme Adjedj / Standing for Freedom / Poser pour la liberté

Ausstellung
Wenn Forschende ihre Heimat verlassen müssen

Eine Ausstellung zeigt die Lebenswege von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die ins Exil gezwungen wurden. Zu sehen ist sie an der HU Berlin.

04.09.2021

Angesichts der aktuellen Lage in Afghanistan, wo zahlreiche Forschende auf dem gefährlichen Weg ins Exil sind, könnte das Thema der Wanderausstellung aktueller nicht sein: "Standing for Freedom / Poser pour la liberté" zeigt, was es bedeutet, als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler das eigene Land verlassen zu müssen. Im September macht die Ausstellung an der Humboldt-Universität zu Berlin Station.

An der Schnittstelle von Forschung und Kunst integriert die Ausstellung die Arbeiten des Fotografen Pierre-Jérôme Adjedj und der Professorin Pascale Laborier, die zu Mobilität, Migration und räumlicher Neuordnung forscht. Die am Centre Marc Bloch assoziierte Politologin hat die Ausstellung kuratiert. "Standing for Freedom / Poser pour la liberté" präsentiert Porträts von geflüchteten Forschenden, die heute in Frankreich leben. Die Bilder sind Kollagen, bestehend aus Aufnahmen der Forschenden, sowie Motiven aus ihren Herkunfts- und Aufnahmeländern und persönlichen Gegenständen. Diese Motive ließen es zu, sich der Geschichte der porträtierten Personen anzunähern, so die Organisatoren: deutlich würden die Bedeutung des Exils und der Prozess der Anpassung an neue Kontexte und Herausforderungen. Außerdem beinhaltet die Ausstellung Perspektiven auf das Programm "PAUSE". "PAUSE" wurde 2017 von der französischen Regierung mitbegründet, um Forschende aufzunehmen und zu schützen, deren Arbeit und Familien in ihren Heimatländern durch die politische Situation vor Ort bedroht sind.

Die Humboldt-Universität engagiert sich seit 2015 verstärkt für At-Risk-Scholars. Durch Fördermittel aus der Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung und des Programms Wissenschaftsfreiheit der Einstein Stiftung Berlin konnte die HU seitdem rund 30 Forschende mit einer finanziellen Förderung aufnehmen. Partner der Ausstellung sind neben der HU die Französische Botschaft und das Centre Marc Bloch in Berlin.

Die Ausstellung ist vom 3. bis 24. September montags bis samstags im Lichthof Ost des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität zu Berlin zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

cpy