Ausstellung im Futurium
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Futurium
Zukunftsmuseum in Berlin eröffnet

Das nagelneue "Futurium" in Berlin stellt ab heute Zukunftsvisionen vor. Das Zukunftsmuseum ist Ausstellungsort und Labor in einem.

05.09.2019

In Berlin öffnet am Donnerstagabend Deutschlands erstes Zukunftsmuseum. Auf mehreren Ebenen bietet das "Futurium" eine Ausstellung zu den Themen "Mensch", "Technik" und "Natur". Den Auftakt bildet bis Sonntag ein "Fest der Zukünfte" mit Führungen, Workshops und Diskussionen. Der Eintritt ist frei.

Wie wollen wir leben? Die Hauptfrage des Museums prangt in riesigen Lettern an der Fassade. "Die eine Zukunft gibt es nicht", sagt Stefan Brandt, Direktor des Futuriums. Ob die in seinem Haus ausgestellten Zukunftsvisionen dann auch so kommen, müsse offen bleiben. Das Futurium sei ein Haus der Wissenschaften zum Ausprobieren. Dort soll jeder mitreden können.

"Ich bin ein großer Anhänger einer differenzierten Auseinandersetzung", sagte Brand gegenüber dem "Deutschlandfunk". Das Futurium solle sich im Spannungsfeld zwischen guten wie schlechten Folgen von Entwicklungen bewegen – etwa mit Blick auf Big Data. Daten könnten zur Krebs-Früherkennung ebenso wie zur groß angelegten Überwachung von Bürgerinnen und Bürgern eingesetzt werden. Das Museum müsse ein Ort sein, an dem darüber diskutiert werden kann.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek betont vor allem den positiven Blick auf die Zukunft. "Wissenschaftskommunikation, und das macht ja das Futurium, hat auch die Aufgabe, der Zukunftsskepsis der Menschen zu begegnen", sagte sie dem "Tagesspiegel". "Wir vergessen zu oft, dass der Fortschritt im Laufe der Geschichte unser Leben besser gemacht hat."

Zukunftsforum: Bürger sollen aktiv eingebunden werden

Besucher sollen sich im Futurium aktiv einbringen können. So können sie laut Berichten etwa über ein Armband im Museum über verschiedene Themen abstimmen oder eine Wetterstation bauen, mit der sie bei sich zu Hause die Luftqualität messen können. In einem "Zukunftsforum" sollen laut "Deutschlandfunk" außerdem Debatten und Diskussionen stattfinden – das Ganze in abwechslungsreichen Formaten, etwa als Speed-Dating zwischen Bürgern und Wissenschaftlern.

Das Futurium finanzieren das Bundesforschungsministerium, die großen deutschen Forschungsorganisationen, die forschende Industrie und Stiftungen. Der Jahresetat beträgt fast 19 Millionen Euro. Das 58 Millionen Euro teure Gebäude, das wie eine große Virtual Reality Brille aussehen soll, entstand seit 2015 nahe dem Berliner Hauptbahnhof an der Spree. Entworfen wurde der Bau laut "Deutschlandfunk" von dem jungen Architektenteam Jan Musikowski und Christoph Richter.

In Nürnberg soll 2020 ein weiteres Zukunftsmuseum eröffnen, als Außenstelle des Deutschen Museums. Im Futurium in Berlin wird sich die Ausstellung immer wieder verändern.

dpa/ckr/kas