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Internationalisierung der Wissenschaft
DAAD fördert internationale Fachkräfte

Der DAAD unterstützt Hochschulen bei der Gewinnung und Qualifizierung internationaler Fachkräfte. Bis 2028 stehen rund 120 Millionen Euro bereit.

05.03.2024

"Deutschland ist eines der Top-3-Zielländer für internationale Studierende und Promovierende. Gleichzeitig nimmt der Fachkräftemangel bei uns im Land dramatische Ausmaße an. Es liegt daher nahe, internationale Talente nach ihrem erfolgreichen Studium für einen längerfristigen Aufenthalt in Deutschland zu gewinnen", sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. 

Die deutschen Hochschulen wollten laut Mukherjee eine treibende Kraft bei der Gewinnung internationaler Fachkräfte sein. Dies zeige sich auch in der hohen Beteiligung an den Ausschreibungen zur Fachkräfte-Initiative. Ab April fördere der DAAD daher 114 Projekte an 104 Hochschulen in allen Bundesländern, um internationalen Talenten den Weg von der Hochschule in den deutschen Arbeitsmarkt besser zu ebnen.

Programmlinie "Förderung internationaler Talente" (FIT)

Die Fachkräfte-Initiative besteht aus zwei Programmlinien: FIT und Profi Plus. Im Rahmen des FIT-Programms können deutsche Hochschulen internationale Studierende, die einen Studienabschluss in Deutschland anstreben, mit zusätzlichen Angeboten zu Studienbeginn, während des Studiums und beim Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt unterstützen. 

Ein Schwerpunkt liegt auf berufsbezogener Beratung und Unterstützung. Die Förderung der Vernetzung zwischen Hochschulen, Unternehmen und wirtschaftsnahen Institutionen soll zudem internationalen Absolventinnen und Absolventen den Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern.

Programmlinie "Akademische Anpassungsfinanzierung" (Profi plus)

Im Programm Profi plus können deutsche Hochschulen die fachliche Qualifizierung von internationalen Akademikerinnen und Akademikern mit ausländischem Hochschulabschluss fördern. Sie erhalten im Programm zusätzliches Fachwissen für den deutschen Arbeitsmarkt und können ihre sprachlichen und sozialen Kompetenzen ausbauen. Kooperationen mit deutschen Unternehmen und Institutionen aus den jeweiligen Berufsfeldern ermöglichen es zudem, Praxiserfahrungen zu sammeln und berufliche Netzwerke aufzubauen. 

Internationale Studierende als Fachkräfte von morgen 

Laut einer DAAD-Schnellabfrage steuern deutsche Hochschulen im Wintersemester 2023/24 mit rund 380.000 internationalen Studierenden auf einen neuen Rekord zu. Deutschland steht damit weiterhin weltweit an dritter Stelle der beliebtesten Zielländer für internationale Studierende, nach den USA und dem Vereinigten Königreich. Laut einer weiteren DAAD-Umfrage sind gute berufliche Perspektiven ein wichtiger Grund für internationale Studierende, sich für ein Studium in Deutschland zu entscheiden. 

Beispielprojekte für die Föderlinien FIT und Profi plus 

FIT-Projekte 

  • An der Universität Heidelberg soll das Integrationsprogramm "Make Your Way – Study to Stay" internationalen Studierenden unter anderem die Möglichkeit bieten, deutsche Familien an Feiertagen zu begleiten. Dadurch erhalten sie authentische Einblicke in die deutsche Alltagskultur und knüpfen soziale Kontakte außerhalb des Campus. Zudem können die Teilnehmenden Credit Points für die Absolvierung von berufspraktischen und interkulturellen Seminaren erhalten, um Anreize für die Teilnahme an berufsvorbereitenden Begleitmaßnahmen zu setzen. 
  • Die Technische Hochschule Köln will im Projekt "Ready, Study, Go" internationale Studierende aus MINT-Studiengängen unter anderem regelmäßig mit Recruitern aus Unternehmen und wirtschaftsnahen Einrichtungen in der Region in Kontakt bringen. So wird der Austausch zwischen potenziellen Arbeitgebern und zukünftigen Fachkräften gestärkt. Zudem sollen im Projekt internationale Studierende ihr theoretisches Wissen praktisch erweitern, um einfacher Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu finden. 

Profi-Plus-Projekte 

  • Die Universität Bremen setzt im Projekt "Profi plus in Bremen" auf die Ansprache internationaler Akademikerinnen mit Abschluss in einem MINT-Fach, die in deutschen Unternehmen unterrepräsentiert sind. Sie sollen insbesondere für die Möglichkeiten des deutschen Arbeitsmarkts im MINT-Bereich sensibilisiert werden. Durch individuelle Berufscoachings und die Vermittlung von sogenannten Future Skills sollen zusätzliche Chancen für einen erfolgreichen Berufseinstieg in Deutschland eröffnet werden. 
  • Die Pädagogische Hochschule Freiburg will im Programm "HOLA: Hochschulzertifikat für Lehrkräfte mit ausländischem Hochschulabschluss" die Gewinnung internationaler Lehrkräfte verbessern. Das Programm umfasst dazu berufssprachenorientierte Deutschkurse, eine kontinuierliche Sprachbegleitung während der Anpassungsqualifizierung und individuelle Sprachlernberatung. So sollen Teilnehmenden auf die hohen sprachlichen Anforderungen für den Schuldienst in Deutschland vorbereitet werden, und sie dazu zu befähigen werden, professionell mit den Herausforderungen eines Schulalltags in einer Migrationsgesellschaft umzugehen.

cva