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Interview
Hochschulen müssen sichtbarer werden

Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz über die Herausforderungen der Universitäten, vom WissZeitVG bis zur China-Forschung.

Von Katrin Schmermund 06.11.2023

Forschung & Lehre: Herr Professor Rosenthal, wie immer sind die Hochschulen mit vielen Themen in das neue Semester gestartet. Welches wird bei den Hochschulleitungen in den kommenden Monaten ganz oben auf der Agenda stehen? 

Walter Rosenthal: ChatGPT und generative KI sind in aller Munde und halte ich im kommenden Semester für eines der Topthemen für die Hochschulen – in der Forschung wie in der Lehre.

F&L: Was müssen Hochschulleitungen im Umgang mit KI-Anwendungen wie ChatGPT regeln? 

Walter Rosenthal: Hochschulleitungen müssen sicherstellen, dass KI datenschutzkonform eingesetzt wird. Es dürfen etwa keine personenbezogenen Daten in die Prompts eingegeben werden. Die Verwendung von KI muss bei Seminararbeiten oder Forschungsanträgen zudem immer angegeben werden. Das zählt zur guten wissenschaftlichen Praxis. 

Ein Portraitfoto von Walter Rosenthal
Walter Rosenthal ist seit 2023 Präsident der Hochschul-Rektorenkonferenz. Anne Günther / Universität Jena

F&L: Wie bewerten Sie die Entwicklungen in der KI für die Wissenschaft?

Walter Rosenthal: Grundsätzlich sehe ich KI als Chance, die wir nutzen sollten, indem wir sie sinnvoll und rechtssicher einsetzen. Wir müssen Prüfungen neu denken und einen noch stärkeren Fokus auf die Einordnung von Erlerntem statt auf die Abfrage von Wissen legen. Auch sollten wir darauf achten, dass die Individualität der Sprache nicht verloren geht – eine Entwicklung, die mit der Digitalisierung gestartet ist und sich durch Programme wie ChatGPT weiter zuspitzen könnte, weil KI nach bestimmten Vorgaben und Mustern funktioniert. Mit dem Hochschulforum Digitalisierung arbeiten wir an einem Kompetenzrahmen zum Einsatz und der Bewertung von KI. Wir rechnen etwa im Herbst nächsten Jahres mit einem ersten Ergebnis.

F&L: Das ist noch einige Zeit hin und viele Fragen sind vorher zu klären. Sie haben etwa die Einbindung von KI bei Forschungsanträgen angesprochen. Wie kann sichergestellt werden, dass Anträge mit und ohne KI-Unterstützung gleich bewertet werden? 

Walter Rosenthal: KI sollte ein legitimes Mittel sein, um den oft sehr großen Aufwand in der Antragsstellung zu reduzieren. Ihre Einbindung macht das dahinterstehende Forschungsvorhaben nicht weniger wertvoll. Diese Kultur müssen wir etablieren. 

F&L: Auch das Publikationswesen ist in Bewegung. Der Zugriff auf Forschungsdaten soll über Open Access weiter verbessert werden. Dabei fließt viel Geld in große Wissenschaftsverlage. Bibliotheken beklagen, dass Geld für Zugänge zu kleinen Wissenschaftsverlagen fehlt und die Diversität im wissenschaftlichen Diskurs leidet. Wie stehen Sie zu der Kritik und wie sollten Hochschulleitungen reagieren?

Walter Rosenthal: Ein Ausgangspunkt von DEAL war gerade, dass die Bibliotheksbudgets durch die aggressive Preispolitik der großen Verlage gebunden waren. Die Wahl der Verlage bestimmt die Scientific Community, die in angesehenen Zeitschriften ihres Fachs publizieren will. Da kann es keine Einschränkung seitens der Hochschulleitung geben. Verhandelt werden die Verträge mit Wissenschaftsverlagen über Konsortien wie DEAL und die Bibliotheksverbünde. Bei den Hochschulleitungen liegt nur die Entscheidung, ob sich ihre Hochschule unter den verhandelten Bedingungen beteiligen möchte oder nicht. 

F&L: Was bleibt, ist die Konzentration auf einzelne Großverlage – nach den zuletzt veröffentlichten Zahlen des DEAL-Konsortiums von 2019 lag ihr Anteil bei zwei Drittel der Publikationen. Wie kann die Diversität der wissenschaftlichen Quellen sichergestellt 
werden?

Walter Rosenthal: DEAL hatte und hat nicht den Auftrag, die Marktanteile der Verlage zu verändern. Es liegt auch nicht im Möglichkeitsbereich von DEAL, die Struktur des Zeitschriftenmarkts zu steuern. In welchen Zeitschriften publiziert wird und welche Titel besonders nachgefragt sind, bestimmen allein die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ziel und Auftrag von DEAL war zum einen, dass die bei den drei großen Verlagen erscheinenden Artikel Open Access publiziert werden und zum anderen, dass sich das Preis-Leistungsverhältnis dort deutlich verbessert. Diese beiden Ziele sind erreicht worden. Die Marktanteile der zwei großen Verlage, mit denen bereits DEAL-Verträge bestehen, sind im Übrigen seit Vertragsschluss etwa gleichgeblieben. Zugenommen hat aber der Einfluss von reinen Open Access-Verlagen. Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Open-Access-Zug fährt. Kleinere Verlage werden sich dem anpassen müssen. Wir müssen gute Verträge mit den Großverlagen möglichst schnell abschließen, damit diese kleineren Verlage noch stärker in den Fokus rücken. Dazu diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Bibliotheken und Wissenschaft schon länger mit interessierten Verlagen, unter anderem im Forum 13+, das Unterstützungsangebote bereithält. 

F&L: Was diskutieren Sie konkret?

Walter Rosenthal: Ziel der Gespräche ist, die kleineren und mittleren Verlage bei der Transformation im bundesweiten Maßstab zu unterstützen. Da es sich um vertrauliche Gespräche mit dem Ziel des Abschlusses von Lizenzverträgen handelt und dies jeweils individuell mit dem einzelnen Verlag zu klären ist, kann man darüber keine allgemeinen Aussagen machen. Es gibt aber jetzt schon öffentlich einsehbar bundesweite Transformationsverträge mit verschiedenen kleineren Verlagen.

F&L: Eine Entscheidung, auf die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Start in das neue Semester noch warten, ist die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG). Die HRK unterstützt die geplante 4+2-Reglung. Gemeint ist eine Befristungsoption von vier Jahren nach Promotion, die bei Zusage einer Entfristung um weitere zwei Jahre verlängert werden darf. Die Höchstbefristungsdauer wird von sechs auf vier Jahre reduziert. Die Kritik daran: Es braucht mehr und frühere Entfristungszusagen. Was antworten Sie verärgerten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern?

Walter Rosenthal: Die HRK hatte einen eigenen Vorschlag in die Diskussion eingebracht, der einen einheitlichen 10-Jahres-Qualifikationszeitraum für beide Qualifikationsphasen vorgesehen hat – um den unterschiedlichen Fächerkulturen und den individuellen Karrieren besser gerecht werden zu können. Man muss sich in dieser Diskussion die Dimensionen vor Augen führen: Wir haben 30.000 Promotionen im Jahr und nur etwa 4000 neu zu besetzende Stellen an allen öffentlich finanzierten wissenschaftlichen Einrichtungen. Relativ wenige derer, die promovieren und als Postdoc tätig sind, werden demnach an den Hochschulen bleiben; sie werden auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auch dringend benötigt. Das müssen wir früh in der wissenschaftlichen Karriere klar kommunizieren und durch Beratungsangebote, etwa über die Career Services, absichern, indem wir insbesondere in der Postdoc-Phase Berufsperspektiven jenseits der Wissenschaft aufzeigen und einen möglichen Wechsel in andere Branchen vorbereiten. Bleibt das aus, werden Entscheidungen für einen Wechsel zu weit nach hinten geschoben. Unzufriedenheit entsteht vor allem, wenn man erst im Alter von 40 Jahren realisiert, dass eine wissenschaftliche Karriere nicht weiter möglich ist.

F&L: Sie haben vor allem von denjenigen gesprochen, die weggehen. Wer entscheidet, wer bleiben kann, und wann?

Walter Rosenthal: Die Kriterien für die Einschätzung der Leistungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern variieren und werden nach den Parametern eines jeweiligen Fachs festgelegt. Die Entscheidungen müssen transparent getroffen und die frühe Selbständigkeit muss gefördert werden. Parallel dazu müssen wir Karrierepfade neben der Professur noch stärker öffnen als bisher. Die HRK ist dazu im Gespräch unter anderem mit der Jungen Akademie. Dauerstellen müssen grundsätzlich offen ausgeschrieben werden, so dass auch externe Bewerberinnen und Bewerber eine Chance haben.

"Wir haben 30.000 Promotionen im Jahr und nur etwa 4000 neu zu besetzende Stellen an allen öffentlich finanzierten wissenschaftlichen Einrichtungen."

F&L: Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Hochschule früher verlassen, führt das zu häufigeren Wechseln an den Lehrstühlen. Auch das muss organisiert sein.

Walter Rosenthal: Die frühe Weichenstellung muss sein. Sie ist im Sinne der Postdocs, die anderswo noch eine gute Karriere beginnen können. Alle Professorinnen und Professoren und Lehrstuhlinhaber sind gefragt, die Abläufe an ihren Instituten so zu gestalten, dass Wechsel von Personen möglich sind. Die HRK hat schon sehr früh, vor fast zehn Jahren, in ihrem Orientierungsrahmen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses darauf hingewiesen, dass dies ein komplexer Prozess ist.

F&L: Ein Thema, das ebenfalls alle betrifft, ist die Entscheidung über die Art der Zusammenarbeit mit Studierenden und Forschenden aus China. Die Rufe nach einem konsequenteren Vorgehen gegen Spionage und den Missbrauch von wissenschaftlichen Ergebnissen durch die chinesische Regierung werden lauter. Welcher Weg ist aus Ihrer Sicht der richtige?

Walter Rosenthal: Die Einflussnahme aus China und der Eingriff in Forschungsergebnisse ist nicht neu, hat aber in den letzten Jahren zugenommen. Gleichzeitig ist und bleibt China ein wichtiger Partner in der Wissenschaft. Wie auch bei Kooperationen mit anderen Ländern müssen wir informiert, selbstbewusst und differenziert vorgehen. Das gelingt über eine gute China-Kompetenz an den Hochschulen. Dafür müssen wir beispielsweise weitere Sinologinnen und Sinologen gewinnen, gleichzeitig aber auch verlässliche Prozesse des Risikomanagements und Zentren für Ethik in der Forschung an allen Hochschulstandorten etablieren. Zusätzlich sollten wir alle Sensibilisierungs- und Beratungsangebote außerhalb der Hochschule nutzen und eng zusammenarbeiten, auch mit Sicherheitsbehörden, um Erfahrungen auszutauschen. Die Entscheidung für oder gegen eine Kooperation muss bei den Hochschulen bleiben. Pauschale Regeln oder Verbote sind der falsche Weg. 

"Forschung muss frei sein. Es darf keine staatliche Bevormundung und Lenkung geben."

F&L: Sie sprechen von einem selbstbewussten Auftreten der Hochschulen. Was sollte die Wissenschaft in Deutschland akzeptieren und was nicht? 

Walter Rosenthal: Forschung muss frei sein. Es darf keine staatliche Bevormundung und Lenkung geben. Das ist unverhandelbar und müssen wir klar gegenüber chinesischen Partnerinnen und Partnern kommunizieren. Schwieriger ist zu erkennen, ob Forschungsergebnisse auch militärisch eingesetzt werden könnten. Hier müssen die Hochschulen genau abwägen und von Fall zu Fall entscheiden. Manchmal liegt ein "Dual Use" auf der Hand, manchmal ist er nicht sofort ersichtlich. Das betrifft zum Beispiel die Klimaforschung, in der wir angesichts der Dimension des Problems eng mit China zusammenarbeiten müssen. Erkenntnisse beispielsweise zum Monitoring von Wetterdaten können aber auch für militärische Manöver verwendet werden

F&L: Persönlich haben Sie sich für Ihre Amtszeit vorgenommen, die wissenschaftspolitische Bedeutung der Hochschulen zu stärken. Was ist Ihr Ziel?

Walter Rosenthal: Hochschulen, das hat der Wissenschaftsrat 2013 treffend formuliert, sind die Organisationszentren des Wissenschaftssystems, das heißt die einzigen Organisationen, die aus sich selbst heraus existieren können, weil sie Forschung und Lehre vereinen. Hochschulen geben mehr als 20 Milliarden Euro pro Jahr für Forschung aus und erbringen hier Spitzenleistungen. Ihre Ergebnisse sollten sie selbstbewusst vertreten und sich auch in aktuell diskutierte Themen einbringen. Zugleich betreuen sie fast 2,9 Millionen Studierende und organisieren damit den Regelausbildungsweg in Deutschland, von dem unsere weitere gesellschaftliche Entwicklung ganz wesentlich abhängt. Diese zentrale Stellung der Hochschulen muss in Zukunft noch sichtbarer werden, auch wenn wir jetzt bereits in der Politik viel Unterstützung erfahren. 

F&L: Wie bewerten Sie – auch mit Blick auf dieses Ziel – die Finanzlage an den Hochschulen?

Walter Rosenthal: Die Hochschulen mussten in den vergangenen Jahren (und müssen aktuell) zahlreiche Herausforderungen meistern und auf neue Entwicklungen eingehen. Der Anspruch an Lehre und Studium ist seit der Bologna-Reform deutlich gestiegen, weil Lehre und Prüfungen ihr fachliches Niveau von vorher halten und gleichzeitig kompetenzorientiert, berufsbezogen und individualisiert sein sollen. Auch die Digitalisierung und eine diversere Studierendenschaft erfordern bessere Betreuungsverhältnisse und mehr Personal. Die Energie- und Baukosten sind massiv gestiegen, und die Personalkosten steigen ebenfalls stark an. Wenn die damit verbundenen Kostensteigerungen nicht ausgeglichen werden, müssen die Hochschulen einen Konsolidierungskurs einschlagen; eine Verringerung des Personalbestandes kann dann nicht ausgeschlossen werden. Konkrete Zahlen kennen wir für den Investitionsbedarf im Hochschulbau. 2022 schätzte der Wissenschaftsrat den Investitionsbedarf für nachhaltige Sanierungen und Neubauten auf 60 Milliarden, die Kanzlerinnen und Kanzler gehen von 74 Milliarden aus. Preissteigerungen verbunden mit der Inflation werden diese Summe rasch weiter steigen lassen, wenn wir nicht gemeinsam handeln – Hochschulen, Länder und Bund. 

F&L: Was unternimmt die HRK?

Walter Rosenthal: Wir werden die Finanzierung an den Hochschulen zu einem zentralen Thema machen. Das Budget für Hochschulen im Bund darf nicht gekürzt werden. Die Hochschulen kommen aus einer jahrzehntelangen Überlastsituation. Fachkräfte – auch mit akademischer und speziell natur- und ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung – fehlen, so dass wir hier noch attraktiver werden müssen. Dafür müssen wir auch die Betreuungssituation an den Hochschulen deutlich verbessern. Zudem sollten Hochschulen sich stärker für internationale Studierende und Menschen mit einer beruflichen Ausbildung öffnen. Hochschulen brauchen weiterhin eine höhere Grundfinanzierung. Drittmittel können bei der Finanzierung nur ein Add-on sein. Wir sind hierzulande mit der DFG als Selbstverwaltungsorganisation sehr gut aufgestellt, aber der Overhead der geförderten Projekte beträgt nur 22 Prozent; ähnlich verhält es sich bei den anderen Förderorganisationen. Um die Projektkosten zu decken, müsste er doppelt so hoch sein. So zahlen die Hochschulen bei jedem Drittmittelprojekt drauf. Der Zukunftsvertrag für Studium und Lehre und die Exzellenzstrategie sind gute Entwicklungen, um Finanzierungslücken zu schließen. Davon brauchen wir mehr.

"Wenn die Hochschulen noch mehr in ihrer Bedeutung als Motor für Innovationen in Gesellschaft und Wissenschaft wahrgenommen werden, würde ich das als Erfolg sehen."

F&L: Die unterschiedlichen Hochschularten in Deutschland vertreten teils unterschiedliche Interessen. Können sie so überhaupt geschlossen für sich eintreten? 

Walter Rosenthal: Es wird zwar auch künftig unterschiedliche Auffassungen bei Themen wie Lehrkräftebildung und Forschungsförderung geben, aber bei den zentralen Themen – auskömmliche Finanzierung, gute Hochschulgovernance, Freiheit der Wissenschaft, gute rechtliche Rahmenbedingungen – sind sich die Hochschulen im Kern sehr einig. Wichtig ist, dass wir Diskussionen zu kontroversen Themen innerhalb der HRK austragen und nicht getrennt agieren. 

F&L: Für das Studium wünschen Sie sich mehr Flexibilität. Was genau schwebt Ihnen vor? 

Walter Rosenthal: Es wäre sinnvoll, die Unterstützung in der Studieneingangsphase zur fachlichen und organisatorischen Orientierung weiter auszubauen sowie mehr Flexibilität im weiteren Studienverlauf zu ermöglichen. Hierbei könnten auch breiter aufgestellte Bachelor-Studiengänge mit anschließenden, spezialisierten Master-Programmen hilfreich sein. Studierende sollen die Möglichkeit haben, ins Ausland zu gehen, in andere Fächer "reinzuschnuppern" oder sich in ihrem Fach tiefer mit einzelnen Themen zu beschäftigen. Ein Studium muss auch innerhalb der Regelstudienzeit ermöglichen, nach rechts und nach links schauen zu können. 

F&L: Ziel der Bologna-Reform sollte eine Verkürzung der Studienzeit sein. Die Rahmenvorgaben der Kultusministerkonferenz sehen eine Studiendauer von fünf Jahren vor. Sollten die Master dann kürzer sein? 

Walter Rosenthal: Sowohl innerhalb Deutschlands als auch im internationalen Vergleich gibt es verschiedene Modelle. Innerhalb Europas besteht der Konsens, dass ein Studium, bestehend aus Bachelor und Master, in der Regel 300 Leistungspunkte umfasst, also fünf Jahre dauert. Innerhalb dieses Rahmens sind bereits unterschiedliche Konstellationen möglich, die von den Hochschulen genutzt werden können, also zum Beispiel auch achtsemestrige Bachelor-Programme mit zweisemestrigen konsekutiven Master-Studiengängen. Ausschlaggebend ist aber die inhaltliche Konzeption der Programme.

F&L: Strukturelle Veränderungen wie viele, über die wir gesprochen haben, brauchen Zeit. Wo sollen die Hochschulen 2026 stehen, damit Ihre Amtszeit für Sie erfolgreich war? 

Walter Rosenthal: Wenn die Hochschulen noch mehr in ihrer Bedeutung als Motor für Innovationen in Gesellschaft und Wissenschaft wahrgenommen werden, würde ich das als Erfolg sehen. Darüber hinaus wäre ich zufrieden, wenn es mir gelänge, wichtige Entwicklungen voranzutreiben – etwa im Hochschulbau, bei der Nutzung von KI in Lehre und Studium, bei der Etablierung neuer Karrierewege in der Wissenschaft oder der Gleichstellung an den Hochschulen. 

Die Fragen stellte Katrin Schmermund.