Das Bild zeigt eine Gesprächsrunde, die gefilmt wird.
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Forschungsausschuss
Bessere Förderung von Wissenschafts-Kommunikation

Der Forschungsausschuss beschäftigte sich gestern mit der Stärkung von Wissenschaftskommunikation. Dazu wurden Sachverständige angehört.

25.04.2024

Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung befasste sich gestern in einer öffentlichen Anhörung mit dem Antrag "Wissenschaftskommunikation systematisch und umfassend stärken" von SPD, Grünen und FDP. In dem Antrag betonen die Koalitionsfraktionen die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation, die "Wissen als Grundlage für demokratische Prozesse" vermittele. "Gesamtgesellschaftlich fördert sie Resilienz, Zukunftsfähigkeit und Innovationsbereitschaft und stärkt das Vertrauen in Wissenschaft", heißt es im Antrag weiter.

Die geladenen Expertinnen und Experten machten deutlich, dass die Wissenschaftskommunikation besser gefördert werden müsse, um diesen wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben gerecht werden zu können. Eine bessere Förderung sei zudem Voraussetzung, um die Qualität der Wissenschaftskommunikation noch zu verbessern, befand Jacob Beautemps vom YouTube-Kanal "Breaking Lab". Nicola Kuhrt, Vorstandsvorsitzende der Wissenschaftspressekonferenz, verwies auf die Sparmaßnahmen in Verlagen und Medienhäusern, die oft beim Wissenschaftsjournalismus ansetzten, und empfahl die Einrichtung einer unabhängigen gemeinnützigen Stiftung zur Stärkung des Wissenschaftsjournalismus.

Dialog mit der Gesellschaft

Dass die Wissenschaft sich noch stärker um den Dialog mit der Gesellschaft bemühen müsse, ging aus den Stellungnahmen der Sachverständigen auch hervor. So forderte Harald Lesch, Fernsehmoderator und Professor für theoretische Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Wissenschaftskommunikation fest im Alltag von Forschenden zu verankern. Tanja Brühl, Präsidentin der Technischen Universität Darmstadt, verwies auf die Notwendigkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse noch besser in die breite Gesellschaft zu tragen. Zu diesem Zweck seien die sozialen Netzwerke besonders geeignet, so Moritz Vieth vom YouTube-Kanal "Senkrechtstarter".

Julia Wandt vom Geschäftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie der Universität Freiburg verwies schließlich noch auf die Risiken, denen Forschende ausgesetzt sind, die mit der Öffentlichkeit kommunizieren. Anlaufstellen zur Beratung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei digitaler Gewalt oder Hassrede, wie Scicomm-Support, würden dauerhaft benötigt. Diejenigen, die kommunizierten, dürften nicht alleine bleiben, wenn sie angegriffen oder angefeindet würden.

hes