Sonnenuntergang hinter Windrädern, Symbolbild: Energiewende
picture alliance / Andreas Franke | Andreas Franke

Energiewende
Leopoldina-Papier fordert Transformation des Energiesystems

Die Leopoldina hat Leitideen zur Energiewende veröffentlicht. Anreize für Investitionen und Engagement sollten höher sein.

06.03.2023

Um die Pariser Klimaziele in Deutschland und Europa zu erreichen, muss das Energiesystem transformiert werden. Notwendig sind dafür Strategien, die von den anvisierten Zielen her konzipiert und technologieoffen sind sowie die Transformation auch für private Investitionen attraktiv machen. So beschreiben es die Autorinnen und Autoren des Diskussionspapiers, das die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina am Montag veröffentlicht hat.

Damit die Energiewende gelinge, sei eine breite gesellschaftliche Partizipation wichtig. Um diese zu erreichen, stellt das Leopoldina-Papier "Leitideen" vor. Zu diesen gehöre etwa, dass eine effiziente Energienutzung durch Anreize und Vorgaben erreicht werde. Auch soll an der Transformation das gesamte Spektrum der Wissenschaftsdisziplinen beteiligt sein, so die Expertinnen und Experten.

Beim Kohlenstoffkreislaufmanagement müsse neben dem Bemühen um geringere Emissionen auch der nächste Schritt angegangen werden – die Entnahme von nicht vermeidbaren Emissionen aus der Atmosphäre. Es müssten Anreize gesetzt werden, damit in die notwendigen Technologien investiert werde. Die Klimapolitik müsse auf europäischer Ebene weiterentwickelt werden mit Kooperationen sowohl innerhalb der Europäischen Union als auch mit Drittstaaten.

Ein auf erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem werde zu einem erheblichen Maß auf Elektrizität beruhen, schreiben die Expertinnen und Experten. Stoffliche Energieträger und insbesondere Wasserstoff spielten zukünftig eine wichtige Rolle, dazu müsse allerdings der Netzausbau für diese Energieträger und für Strom entschieden vorangetrieben werden. Wasserstoff und seine Derivate würden allerdings auf längere Sicht nicht in der Höhe des für Deutschland bestehenden Bedarfs verfügbar sein, weshalb die Energieversorgung in Deutschland weiterhin auf Erdgas beruhen werde und für eine Übergangszeit parallele Strukturen notwendig seien.

Das Diskussionspapier dient als Input für den Forschungsgipfel von Stifterverband, Expertenkommission Forschung und Innovation, VolkswagenStiftung und Leopoldina, der am 28. März in Berlin stattfinden wird.

cpy