Das Bild zeigt die University of Greenwich in London mit dem Union Jack.
Unsplash / Lawrence Chismorie

Nach Brexit
Vernetzung mit Großbritannien soll verbessert werden

Mit dem Brexit kam auch der wissenschaftliche Austausch ins Stocken. Nun soll es wieder gemeinsam vorwärtsgehen.

13.03.2024

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger erwartet rasche Verhandlungsergebnisse über Erleichterungen für Studierende und Forschende aus der EU in Großbritannien nach dem Brexit. "Wissenschaft lebt vom Austausch", sagte Stark-Watzinger der Deutschen Presse-Agentur in London. Visa und bürokratische Anforderungen seien deshalb eine starke Belastung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Gespräche mit London liefen, es blieben aber Hürden, sagte die FDP-Politikerin. Die Zahl der Studierenden aus der EU in Großbritannien ist seit dem Brexit um rund 50 Prozent eingebrochen.

Seit dem Brexit sind Studiengebühren an britischen Hochschulen für Studentinnen und Studenten aus der EU nicht mehr gedeckelt, auch die Visakosten stiegen. In einem ersten Schritt könne eine schnellere Visavergabe angepeilt werden, auch um jungen Menschen bessere Planbarkeit zu ermöglichen, sagte Stark-Watzinger.

"Es ist im beiderseitigen Interesse, dass sich exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besser vernetzen."

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger

Die Ministerin zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Gespräche künftig zielführender verlaufen, nachdem dank eines Abkommens zu Brexit-Regeln für Nordirland wichtige Vereinbarungen getroffen worden seien und sich die politische Stimmung zwischen Großbritannien und der EU wieder entspannt habe. Sie begrüßte auch die Rückkehr Großbritanniens in das milliardenschwere EU-Forschungsprogramm "Horizon Europe". "Das Vereinigte Königreich ist ein exzellenter Wissenschaftsraum mit hervorragenden Hochschulen, aber auch wichtigen Unternehmen", sagte sie. "Es ist im beiderseitigen Interesse, dass sich exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besser vernetzen."

In London hatte Stark-Watzinger am Dienstag gemeinsam mit ihrer britischen Kollegin Michelle Donelan den deutsch-britischen Forschungsdialog eröffnet, an dem auch verschiedene deutsche und britische Hochschulen sowie Wissenschaftsorganisationen teilnahmen. "Das Wettrennen um Zukunftstechnologien ist in vollem Gange", sagte Stark-Watzinger. Dazu seien enge Partnerschaften mit Wertepartnern wie Großbritannien immer wichtiger. Im Fokus stehe die Kooperation bei lebensverändernden Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz, Batterie, Fusionsenergie, Quanten- sowie Forschungssicherheit. Die britische Regierung nannte die vertiefte Partnerschaft einen "Quantensprung für die Wissenschafts- und Forschungsbeziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien".

dpa