Portraitfoto von Prof. Dr. Simone Fulda, Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
CAU Kiel

Wissenschaftliches Fehlverhalten
Kieler Uni-Präsidentin nach Manipulations-Vorwurf zurückgetreten

Die Präsidentin der Universität Kiel soll bei einer Veröffentlichung zur Krebsforschung Daten manipuliert haben. Daraufhin ist sie zurückgetreten.

12.02.2024

Simone Fulda, Präsidentin der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU), wird vorgeworfen, dass sie als verantwortliche Autorin für die Veröffentlichung zur molekularen Krebsforschung zusammen mit anderen Autorinnen und Autoren Daten manipuliert haben soll. Erhoben hatte die Vorwürfe Wissenschaftsjournalist Leonig Schneider auf seinem Blog "For Better Science". Daraufhin trat Fulda, die seit Oktober 2020 an der Spitze der Universität Kiel steht, zurück. 

Fulda erklärte laut "Tagesspiegel", dass sie diesen Schritt "in Verantwortung für die Universität und schweren Herzens" gehe. Die Wissenschaftsministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien sagte laut Bericht, sie habe "großen Respekt für diese Entscheidung". Die Kanzlerin der CAU bedauere den Schritt demnach “außerordentlich". Die Vorwürfe würden nach den Richtlinien guter wissenschaftlicher Praxis durch die zuständigen Einrichtungen geprüft.

Einige Forschende halten Fuldas Rücktritt laut "Wiarda-Blog" für unabdingbar, um hinsichtlich der Exzellenstrategie "weiteren Schaden" von der Uni abzuwenden. Wissenschaftsministerin Prien sagte laut Berichterstattung, die Vorwürfe hätten in der Tat "das Potenzial, die nun dringend notwendigen Anstrengungen der CAU zu überschatten, im weiteren Verfahren der beiden bestehenden Exzellenzcluster erfolgreich zu sein". Damit bezieht sie sich auf den schon länger bestehenden Wunsch der CAU Exzellenzuniversität zu werden. Nachdem die Bewerbung 2019 gescheitert war, wurde viel Energie, – vor allem von Fulda – in die neuen drei Clusteranträge investiert. Doch diese fielen als Antragsskizze durch.

Vorerst soll ein fünfköpfiges Interims-Präsidium die CAU leiten – auch, um die Folgeanträge für die bestehenden Exzellenzcluster vorzubereiten.  

kfi