Studierende der Universität Charkiw beseitigen Trümmer nach einem Raketeneinschlag.
picture alliance / Daniel Kubirski

Ukraine-Krieg
Milliarden für Wiederaufbau der Wissenschaft benötigt

Der Krieg in der Ukraine hat zu massiven Zerstörungen an Hochschul- und Forschungseinrichtungen geführt. Die Unesco legte Zahlen vor.

18.03.2024

Über 1,26 Milliarden US-Dollar wird es schätzungsweise kosten, die zerstörte wissenschaftliche Infrastruktur in der Ukraine wieder aufzubauen. Das gab die UN-Kulturorganisation UNESCO in einer aktuellen Studie bekannt. Seit Russland vor rund zwei Jahren die gesamte Ukraine angegriffen hat seien über 1.400 Gebäude in mehr als 177 Hochschulen und Forschungseinrichtungen zerstört worden. Außerdem müssen wissenschaftliche Gerätschaften erneuert werden, was allein rund 46 Millionen Dollar kosten werde. Das betreffe auch das Institut für Sicherheitsprobleme von Kernkraftwerken bei Saporischschja. Dass wichtige Instrumente für die Überwachung der Atomindustrie gestohlen oder zerstört worden seien, stelle eine große Bedrohung für die Region dar.

Der UNESCO-Bericht legt auch offen, wie sich der Krieg auf die Arbeit der Forschenden auswirkt: 30 Prozent der ukrainischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten laut Bericht gezwungenermaßen remote. 12 Prozent hätten innerhalb der Ukraine oder ins Ausland fliehen müssen. Das Budget der National Academy of Sciences sei seit Kriegsbeginn um fast 50 Prozent gekürzt worden – in der Folge seien auch die Gehälter der Forschenden um beinahe 40 Prozent gesunken. Unter diesen erschwerten Bedingungen entstanden laut Bericht sieben Prozent weniger wissenschaftliche Artikel als vor dem Angriff auf die gesamte Ukraine.

Ukraine-Krieg

Vor zehn Jahren hat Russland die Krim annektiert. Seitdem hat sich die Situation immer weiter zugespitzt, bis Russland vor zwei Jahren die gesamte Ukraine angegriffen hat. Professorin Gwendolyn Sasse, Direktorin des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) hat die Entwicklungen in der Februar-Ausgabe von "Forschung & Lehre" eingeordnet.

dpa/hes