Foto des Rektors der Universität Halle, Professor Christian Tietje, und der Demonstranten auf der Kundgebung gegen das geplante Sparpaket.
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Sachsen-Anhalt
Mitarbeiter protestieren gegen Sparpaket an Uni Halle

Die Universität Halle arbeitet an einem Sparkonzept und wirft dem Land Unterfinanzierung vor. Studierende und Mitarbeiter fürchten einen Stellenabbau.

03.02.2022

Die Universität in Halle steht nach eigenen Angaben vor einschneidenden Personal- und Strukturveränderungen wegen chronischer Unterfinanzierung. Gegen ein entsprechendes Sparkonzept haben am Donnerstag mehrere Hundert Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule auf dem Universitätsplatz protestiert. Sie befürchten einen Kahlschlag mit Einsparungen nach der "Rasenmähermethode" in nahezu allen Bereichen in Lehre und Forschung, wie Redner sagten. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte das Aktionsbündnis "#MLunterfinanziert".

Anlass der Protestaktion war die Sitzung des Senats der Universität zum Entwurf des Sparkonzepts. Demnach könnte es künftig allein 3.000 Studienplätze und 30 Professuren sowie einige Studiengänge weniger von derzeit 260 Angeboten geben. Derzeit hat die Universität rund 20.000 Studierende. Die Hochschule gilt als einer der größten Arbeitgeber in der Stadt.

Rektor Christian Tietje warb auf der Kundgebung um Verständnis für das Sparkonzept. Der Weg sei schwer und schmerzhaft. Es gehe aber um die Zukunft und Handlungsfähigkeit der Universität. "Wir können nur das Geld ausgeben, das wir von der Landesregierung bekommen und das reicht nicht", sagte der Rektor.

Das Wissenschaftsministerium wies die Kritik an mangelnder Finanzausstattung der Hochschule zurück. Das Rektorat habe dem Ministerium bislang keine plausiblen Daten vorlegen können, aus denen hervorgehe, ob und inwieweit ein Haushaltsdefizit entstanden sei, teilte ein Sprecher mit.

Die Profilierung der Universität sei zunächst vor allem die Angelegenheit der Universität selbst. "Das Wissenschaftsministerium wird die Universität in diesem Prozess dennoch nicht alleine lassen und diesen konstruktiv begleiten", teilte der Sprecher mit. Der Senat wird laut Rektor voraussichtlich im April abschließend über das Sparpaket beraten.

dpa/ckr