Set von medizinischen Geräten für einen Hausarzt
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Sachsen
Landarzt-Studiengang in Sachsen beschlossen

Gegen den Ärztemangel auf dem Land hat Sachsen einen neuen Modellstudiengang beschlossen. Dieser setzt auf eine regional verwurzelte Ausbildung.

25.03.2020

Das sächsische Kabinett hat die Einrichtung eines neuen Modellstudiengangs Humanmedizin mit 50 zusätzlichen Studienplätzen beschlossen. Der Studiengang sei an der TU Dresden angesiedelt, die praktische Ausbildung werde im Klinikum Chemnitz absolviert, teilte das Wissenschaftsministerum mit. Ab Oktober soll dort Ärztenachwuchs für den ländlichen Raum ausgebildet werden. Die Studierenden absolvieren praktische Abschnitte bereits in den Regionen, sagte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) am Dienstag in Dresden.

Das diene unmittelbar der langfristigen Verbesserung der Versorgung mit ärztlichem Nachwuchs auf dem Land. Die Regierung hofft, dass die dort Ausgebildeten in der Region bleiben, wenn sie schon während ihres Studiums in Krankenhäusern und Praxen mitarbeiten können "und dort eine Verwurzelung entsteht".

Das Land Sachsen beteiligt sich bis einschließlich 2023 mit 21,5 Millionen Euro an der Finanzierung des Projekts, der Bund beteiligt sich in dieser Zeit ebenfalls daran. In welcher Höhe konkret ist nach Angaben eines Ministeriumssprechers noch unklar. "Es wird ein zweistelliger Millionenbetrag sein." Ab 2024 wird das Projekt dann allein aus Landesmitteln getragen, sagte Gemkow. Er sprach von "den letzten Schritten auf dem Weg zur ersten akademischen Ärzteausbildung in Chemnitz". Damit soll der Bedarf auch außerhalb der großen Ballungszentren in den nächsten Jahren stabilisiert werden.

korrigiert am 25.03.2020 um 16:50. Korrektur: Ursprünglich hieß es, der Studiengang sei an der TU Chemnitz angesiedelt.

dpa/ckr